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Soziobiografische Einflussfaktoren des Studienerfolgs

Prof. Dr. Horst Rottmann und Dipl.-Sozialwirt Bernd Rager

Prof. Dr. Horst Rottmann (Fakultät Betriebswirtschaft) und Dipl.-Sozialwirt Bernd Rager analysieren erstmalig in Deutschland mithilfe administrativ generierter und geprüfter Daten den Einfluss von soziobiografischen Variablen auf die individuelle Erfolgswahrscheinlichkeit in ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen. Die Untersuchung umfasst alle Studierenden, die in den Jahren von 2003 bis 2010 ein Studium in den Studiengängen Maschinenbau, Medienproduktion und –technik sowie Umwelttechnik an der OTH Amberg-Weiden aufgenommen haben.

Prof. Dr. Horst Rottmann und Dipl.-Sozialwirt Bernd Rager

Im Gegensatz zu klassischen Befragungen greifen die Autoren für ihre ökonometrischen Analysen auf administrative Daten der Studentenkanzlei zurück. Folglich können eine Reihe von Problemen der klassischen Befragung (Messfehler, fehlende Angaben, Selektionseffekte etc.) weitestgehend ausgeschlossen werden. Ziel der Untersuchung ist es, mit diesem Datenmaterial empirische Aussagen über die Erfolgswahrscheinlichkeiten der einzelnen Studierenden zu treffen. Insbesondere zeigen Rottmann und Rager anhand von Simulationsrechnungen auch, welche Auswirkungen die Einführung eines Numerus Clausus auf die Absolventenquote in den jeweiligen Studiengängen hat. Damit sind die Absolventenquoten auch leichter zwischen den Hochschulen zu vergleichen. Angesichts des demografischen Wandels und eines stetigen Strukturwandels hin zu einer Wissens- und Informationsgesellschaft wird die Nachfrage nach gut ausgebildeten Akademikern in Deutschland deutlich zunehmen. Dies gilt insbesondere für die ingenieurswissenschaftlichen Studiengänge, die vor allem für die deutsche Wirtschaft von enormer Bedeutung sind. In unserer Arbeit beleuchten wir Erklärungsfaktoren für den Studienerfolg anhand der Studiengänge Maschinenbau, Medienproduktion und –technik sowie Umwelttechnik. Basierend auf administrativen Daten des Prüfungsamtes Amberg-Weiden untersuchen wir soziobiografische Hintergrundvariablen von Studierenden zu Studienbeginn auf ihren Einfluss, ein Studium erfolgreich zu beenden. Insbesondere analysieren wir die Bedeutung der Abiturnote, die Art der Hochschulzugangsberechtigung, das Vorhandensein einer abgeschlossenen Berufsausbildung und das Alter bei Studienbeginn. Mit Hilfe von Probit-Modellen schätzen wir die prognostizierten Wahrscheinlichkeiten eines erfolgreichen Studienabschlusses. In unserer Untersuchung haben wir dabei zwei zentrale Einflussfaktoren identifiziert: das Alter bei Studienbeginn und die mitgebrachte Abiturnote. Der Migrationshintergrund eines Studierenden weist in keinem der drei Studiengänge einen negativen Zusammenhang mit der Studienabschlusswahrscheinlichkeit auf. Gleiches gilt für eine im Vorfeld abgeschlossene Berufsausbildung.

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