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24h-Bibliotheken in Bayern – ein Erfolgsmodell mit Vorbildcharakter

Der Bibliothekartag in Frankfurt a.M. war auch in diesem Jahr ein wichtiger, deutschlandweiter Treffpunkt für Expertinnen und Experten der Bibliotheks- und Informationsbranche. Von der OTH Amberg-Weiden nahmen Christina Michel, Leiterin der Bibliothek, und Stephanie Grimm, Stellvertretende Leiterin der Bibliothek, teil. Sie konnten viele neue Ideen und interessante Impulse für die alltägliche Arbeit gewinnen, zum Beispiel in den Bereichen E-Learning und E-Book Erwerbung.

Christina Michel beteiligte sich zudem aktiv am Vortragsprogramm. Im Rahmen einer öffentlichen Arbeitssitzung der (Fach-)Hochschulbibliotheken hielt sie einen Vortrag über die 24h-Bibliotheken in Bayern. Darin ging sie nicht nur auf die eigenen Erfahrungen in Amberg-Weiden ein, sondern berichtete, dass sechs der 19 bayerischen Hochschulstandorte eine 24h-Bibliothek anbieten, was einem Drittel entspricht.

Außerdem gab sie einen umfassenden Einblick in Planung und praktische Umsetzung einer 24h-Öffnung der Bibliothek. Es müssen im Vorfeld bauliche Gegebenheiten und rechtliche Rahmenbedingungen bedacht werden. Die Bibliothek allein kann so ein Projekt nicht stemmen: Christina Michel betonte, dass alle Stakeholder der Hochschule an einem Strang ziehen müssen, um diesen besonderen Service für die Studierenden zu ermöglichen. Mit einem gewissen Augenzwinkern legte sie weiterhin dar, dass gerade BibliothekarInnen anfangs gewisse Vorbehalte überwinden müssen: Die Studierenden allein in unserer Bibliothek! Und das die ganze Nacht! Was die alles anstellen können!

Die Erfahrungen aus mittlerweile 15 Jahren zeigen aber, dass sich der Vertrauensvorschuss an die Studierenden lohnt. Der 24h-Zugang wird für die NutzerInnen schnell selbstverständlich und der jederzeit verfügbare Lernort sehr geschätzt. Die MitarbeiterInnen der jeweiligen Bibliotheken finden morgens weder ein Schlachtfeld vor, noch verschwinden Bücher stapelweise aus den Regalen. Lediglich eine Bibliothek in Bayern hat sich entschieden, die Bemühungen um einen 24h-Betrieb wieder einzustellen.

Der Vortragsraum war bis auf den letzten Platz besetzt. Die ZuhörerInnen nahmen auch einen Stehplatz in Kauf, um Christina Michel und den anderen ReferentInnen zu lauschen. Das zeigt, dass die „kleinen“ (Fach-)Hochschulbibliotheken keine verschlafenen Einrichtungen, sondern innovative und serviceorientierte Einrichtungen sind. Die Präsentationen dieser öffentlichen Arbeitssitzung machten deutlich, dass hier zeitgemäße Konzepte umgesetzt werden, die von deutschlandweitem Interesse sind und für viele größere Einrichtungen Vorbildcharakter haben.

 

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