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Medizintechnik: Workshop „Alter erleben“

| Weber Wolfgang | 

Im Rahmen der Thematik „Demographischer Wandel“ fand an der HAW in Weiden ein Workshop „Alter erleben“ für die Studierenden der Medizintechnik statt. Herr Thomas Distler folgte der Einladung von Prof. Dr. Ralf Ringler (Studiengang Medizintechnik), um den Studierenden das Projekt „Alter erleben“ vorzustellen. Zielsetzung des Workshops war es, einen Eindruck zu den körperlichen Veränderungen im Alter zu gewinnen, und diese selbst zu erfahren.

Thomas Distler ist als Projektleiter des Landesforums Katholische Seniorenarbeit Bayern (LKSB) für „ganz jung. ganz alt. ganz ohr“, eine Initiative des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Sozialordnung, Familie und Frauen, in Bayern unterwegs, um die Begegnung zwischen Jung und Alt zu organisieren.

Bei der späteren Entwicklung von Medizinprodukten ist das Empfinden von Alter ein entscheidender Faktor um Akzeptanz bei älteren Mitmenschen zu erhalten. Mit „GERT“ konnten die Studierenden einen geriatrischen Simulationsanzug testen, der Veränderungen der Muskelkraft, des Sehens und der Haptik erfahren lässt. Die Zuladung von 20 kg Körpergewicht führen im täglichen Leben mit einem Schlag zu Koordination- und Gleichgewichtsproblemen. Zudem wird der Tagesablauf durch die veränderte Kondition neu gestaltet, da immer wieder kleine Pausen eingelegt werden müssen, um den erhöhten Kraftakt zu stemmen. Das eingeschränkte Gesichtsfeld, reduzierte Nahakkomodation des Auges und schwer zu unterscheidende Farben erschweren die Bedienung von Smartphones, Tablet-PCs und anderen Geräten. Auch Alltagsaufgaben wie Kartoffeln schälen, Bonbons auspacken oder zugeworfene Gegenstände fangen werden durch den Alters-Simulations-Anzug zu gänzlich neuen Herausforderungen.

Ergänzt wurde die Simulation durch einen Tremorhandschuh, den Herr Distler mit nach Weiden gebracht hat. Altersbedingtes oder durch Erkrankungen erworbenes Zittern kann zu dramatischen Einschränkungen der Lebensqualität führen. Im Experiment wurde das Muskelzittern durch elektrische Impulse, analog zu TENS Geräten, angeregt und die Studierenden sollten hierbei Alltagssituationen meistern. Einfache Aufgaben wie Wasser in ein Glas einschenken, Texte verfassen oder einen Nagel in ein Brett schlagen, wurden zur Herausforderung und stellten sich als äußerst mühsam und zeitintensiv heraus.

Neben den persönlichen Erfahrungen die altersbedingte Veränderungen mit sich bringen, hat der Workshop auch zum Nachdenken angeregt, wie Medizinprodukte für ältere Menschen ergonomischer gestaltet werden können, um eine gute Bedienbarkeit zu gewährleisten.

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