Aufbereitung von Medizinprodukten: MedInform-Konferenz in Bonn
Prof. Dr. Clemens Bulitta referierte zur Aufbereitung nicht-steriler Medizinprodukte. Dieser Bereich wie Infusionsgeräte, Beatmungssysteme oder Medizingeräte im OP und Schnittstellen mit Tastaturen sei bislang wenig beleuchtet worden. „Das Themenfeld Hygiene und Medizinprodukte, die nicht-steril zur Anwendung kommen, ist bislang nicht systematisch bearbeitet worden. Hier sind Forschungsaktivitäten erforderlich", so Prof. Dr. Bulitta. Die Relevanz des Themas sei aus Gründen der Patienten-, Arbeits- und technischen Sicherheit gegeben. Erste Ergebnisse über die mikrobiologische Belastung von nicht-steril zur Anwendung kommenden Medizinprodukten im OP zeigen eine relativ hohe Belastung.
Es bestehe eine Korrelation zwischen organischer Verunreinigung und mikrobiologischem Wachstum. „Schon vor OP‐Beginn war in allen untersuchten Kliniken an einigen Objekten eine Keimbelastung nachweisbar. An einigen exponierten Oberflächen war nach dem Eingriff eine höhere Keimbelastung als vor dem Eingriff festzustellen", so Bulitta. Er regte an, auch für solche Produkte und Oberflächen Reinigungs- und Desinfektionsprozesse zu validieren und zu kontrollieren, damit klare und einheitliche Vorgaben und Vorgehensweisen festgelegt werden können. Um solche Standards interdisziplinär zu entwickeln, sei in der Deutschen Gesellschaft für Biomedizinische Technik (DGBMT) eine Projektgruppe mit Teilnehmern aus Medizin, Hygiene, Herstellern und Wissenschaft gegründet worden.
Der BVMed vertritt als Wirtschaftsverband rund 230 Industrie- und Handelsunternehmen der Medizintechnologiebranche. Im BVMed sind u.a. die 20 weltweit größten Medizinproduktehersteller im Verbrauchsgüterbereich organisiert. Die Medizinprodukteindustrie beschäftigt in Deutschland rund 190.000 Menschen und investiert rund 9 Prozent ihres Umsatzes in die Forschung und Entwicklung neuer Produkte und Verfahren.