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Neues Forschungsprojekt für Biogasanlagen gestartet

| Sonja Wiesel | 

Wie können Biogasanlagen nach dem Auslaufen des EEG noch wirtschaftlich betrieben werden? Mit dieser Frage beschäftigt sich seit September 2018 ein interdisziplinäres Forscherteam der OTH Regensburg, der OTH Amberg-Weiden und des Instituts für Energietechnik IfE GmbH im Rahmen des Projektes OPTIBIOSY.

Bislang profitieren Biogasanlagen stark von den Förderungen aus dem Erneuerbaren-Energien-Gesetz. Für die meisten Anlagen ist nur durch die staatlichen Zuschüsse ein wirtschaftlicher Betrieb möglich. Durch die sinkenden Strompreise an der Börse können nicht mehr genügend Gewinne erwirtschaftet werden, sodass möglicherweise viele Anlagen nach der 20-jährigen Förderphase stillgelegt werden müssen.

Insbesondere für einen stabilen Betrieb der Stromnetze im Rahmen der Energiewende könnten die Biogasanlagen aber einen wichtigen Beitrag leisten. Verschiedene Systemdienstleistungen, welche bislang aus konventionellen Großkraftwerken erbracht wurden, müssen fortan durch alternative Technologien bereitgestellt werden. Im Projekt OPTIBIOSY wird deshalb die Erbringung von Momentanreserve (Schwungmasse), Blindleistung, die Unterstützung beim Engpassmanagement der Netzbetreiber und ein Beitrag zum zukünftigen Netzwiederaufbaukonzept durch Biogasanlagen untersucht. In dem interdisziplinären Forscherteam arbeiten Mitarbeiter aus dem Bereich Motorentechnik unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Hans-Peter Rabl (Labor für Verbrennungsmotoren), aus dem Bereich Netztechnik unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Oliver Brückl (Forschungsstelle für Energienetze und Energiespeicher) und aus dem Bereich der Verfahrenstechnik unter der Leitung von Prof. Dr.-Ing. Markus Brautsch vom Kompetenzzentrum Kraft-Wärme-Kopplung (KoKWK) an der OTH Amberg-Weiden sowie dem Institut für Energietechnik an der OTH Amberg-Weiden zusammen.

In der ersten Projektphase wird eine Bestandsanalyse der derzeitig installierten Technologien sowie der genutzten Vermarktungsstrategien durchgeführt. Außerdem werden die Bedarfe, die monetären Werte und die technischen Anforderungen an die Anlagen der verschiedenen Systemdienstleistungen untersucht sowie deren Nutzen für den Netzbetreiber analysiert. Als Ergebnis soll im Projekt ein Optimierungsmodell entwickelt werden, welches für verschiedene Biogasanlagentypen die optimale Auslegung und Marktteilnahmestrategien für einen wirtschaftlichen Betrieb ermittelt. Unterstützt wird das Forscherteam durch die Assoziation der Unternehmen 2G Drives GmbH, AWITE Bioenergie GmbH, Lechwerke AG und LEW Verteilnetz GmbH.

Das dreijährige Forschungsprojekt wird vom Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) aus dem Sondervermögen „Energie- und Klimafonds“ mit rund 715.000 Euro, davon ca. 162.000 Euro an der OTH Amberg-Weiden, gefördert. Projektträger ist die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V.

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