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OTH Amberg-Weiden macht Dampf: 347.000 Euro für ORC-Projekt

| Alexander Seidl | 
ORC-Turbine im Einsatz (Foto: Prof. Dr.-Ing. Andreas P. Weiß)
ORC-Turbine im Einsatz (Foto: Prof. Dr.-Ing. Andreas P. Weiß)

Die Bayerische Forschungsstiftung fördert das Projekt „TurboSmart – adaptive Mikroexpansionsturbine für die Energierückgewinnung“ mit 347.000 Euro. Das Forschungsvorhaben wird federführend vom Kompetenzzentrum für Kraft-Wärme-Kopplung der OTH Amberg-Weiden in Zusammenarbeit mit der DEPRAG SCHULZ GMBH u. CO. (Amberg) und dem Zentrum für Energietechnik der Universität Bayreuth vorangetrieben. Es beschäftigt sich mit der intelligenten Nutzung und Verstromung von Prozesswärme.

ORC-Turbine im Einsatz (Foto: Prof. Dr.-Ing. Andreas P. Weiß)
ORC-Turbine im Einsatz (Foto: Prof. Dr.-Ing. Andreas P. Weiß)

Die Dampfmaschine lebt, zumindest in ihrer 4.0-Variante. Die kleinen Organic Rankine Cycle (ORC)-Dampfkraftwerke arbeiten allerdings nicht mit Wasserdampf, sondern mit organischen Mitteln wie Alkohol. Der Vorteil: Die Kraftwerke können auch bei geringerer Temperatur betrieben werden, zum Beispiel mit Abwärme, wie sei bei Industrieprozessen oder Motorenbetrieb entsteht. Diese Wärme verpufft dann nicht mehr ungenutzt in der Atmosphäre – sie wird umgewandelt in wertvollen Strom. 

„Wir wollen eine neuartige Turbine mit variabler Geometrie und eigener Regelung entwickeln“, sagt Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Andreas P. Weiß, Fakultät Maschinenbau/Umwelttechnik. „Diese soll sich selbstständig, also smart, an veränderte Betriebsbedingungen anpassen. Dadurch lässt sich die Energieausbeute bei der Verstromung von Abwärme um ca. 20 Prozent steigern.“ Bestehende Anlagen würden damit wirtschaftlicher, bisher als unwirtschaftlich betrachtete Projekte wirtschaftlich betrieben werden können. Ziel des Projekts ist, einen Demonstrator zu entwickeln und ihn auf der vorhandenen ORC-Versuchsanlage zu testen, um den Nachweis für die Effektivitätssteigerung zu erbringen.

„Der Energierückgewinnung kommt in der Zukunft große Bedeutung zu – nicht nur wegen der eingeleiteten Energiewende, sondern auch im Zeichen des Klimawandels und der zunehmenden Ressourcenschonung. Es freut mich daher besonders, dass wir in Bayern mit den beteiligten Hochschulen in Amberg-Weiden und Bayreuth sogar über zwei so innovative wissenschaftliche Leuchttürme in diesem Zukunftsbereich verfügen“, sagt Albert Füracker, Finanz- und Heimatminister und Mitglied im Stiftungsrat der Bayerischen Forschungsstiftung.

Die OTH Amberg-Weiden verfügt über eine langjährige und vielschichtige Erfahrung auf dem Gebiet der ORC-Technologie. „TurboSmart“ ist das bereits dritte Projekt, das die OTH Amberg-Weiden mit DEPRAG und der Universität Bayreuth durchführt. Mit Prof. Dr.-Ing. Andreas P. Weiß hat ein ausgewiesener Experte die Projektleitung übernommen. Der Wissenschaftler beschäftigt sich seit 2011 intensiv mit der Entwicklung von Mikroexpansionsturbinen für organische Dämpfe und arbeitet an einem Tool, mit dem Turbinen für ca. 350 unterschiedliche Gase und Dämpfe ausgelegt werden können.

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