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Ausbau der Kooperation mit schottischen Universitäten

| Sonja Wiesel | 
Gruppenfoto
Die Delegation der OTH zu Besuch an der University of Aberdeen, (v.l.n.r.): Leah Lathrop, Prof. Dr. Andreas Aßmuth, Dr. Bob
Duncan (University of Aberdeen), Simon Liebl und Prof. Matthias Söllner.

Die Cybersicherheit ist ein breit gefächertes Forschungsgebiet und umfasst außer dem technischen Bereich auch andere wie beispielsweise Psychologie und Wirtschaft. Eine Delegation der OTH Amberg-Weiden besuchte Anfang März schottische Kolleginnen und Kollegen von der University of Strathclyde (Glasgow, Dr. George Weir), der University of Abertay (Dundee, Prof. Dr. Renaud Karen, Dr. Ian Ferguson, Dr. Natalie Coull) und der University of Aberdeen (Dr. Bob Duncan), um sich über aktuelle Forschungsprojekte auszutauschen.

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Die Delegation der OTH zu Besuch an der University of Aberdeen, (v.l.n.r.): Leah Lathrop, Prof. Dr. Andreas Aßmuth, Dr. Bob
Duncan (University of Aberdeen), Simon Liebl und Prof. Matthias Söllner.

Dabei wurden nicht nur Eindrücke und Erkenntnisse über die verschiedenen Bereiche gewonnen, sondern auch neue Perspektiven für die eigene Forschung erkannt. Simon Liebl und Leah Lathrop präsentierten den aktuellen Stand ihres Forschungsprojekts zur Absicherung von Industrial Internet of Things
(IIoT) Geräten in kritischen Infrastrukturen vor. Prof. Dr. Andreas Aßmuth stellte weitere Forschungsaktivitäten zum Thema Cybersicherheit in den Bereichen Automotive, Drohnen, Cloud Computing und Healthcare vor und Prof. Matthias Söllner berichtete über das im Aufbau befindende Optoelektronik-Labor und dessen vielseitigen Anwendungsfeldern.

Auf schottischer Seite stellte eine Doktorandin von Dr. George Weir einen Ansatz zur Unterscheidung von Internet-Paketen des anonymen Tor-Netzwerks und verschlüsselten Paketen (TLS) des regulären Netzverkehrs vor, und ein Masterand von Prof. Dr. Karen Renaud skizzierte seine Idee für einen Seitenkanal-Angriff
mittels Akustik gegen das Verschlüsselungsverfahren AES. Ein Seitenkanal dient der Gewinnung von sensiblen Informationen wie beispielsweise kryptographischen Schlüsseln über indirekte Informationen, z.B. den Energieverbrauch oder eben über Geräusche, die von einem Computer bei der Entschlüsselung ausgehen. Prof. Dr. Karen Renaud berichtete über ihre Forschung im Bereich der Schulung von Cybersicherheit für Kinder (4 bis 6 Jahre). Diese lernen im Zuge der Digitalisierung bereits den Umgang mit Tablets und anderen Geräten, können aber natürlich nicht wissen, was ein Passwort ist und warum so etwas benötigt wird. Zum Abschluss stellte ein Doktorand von Dr. Bob Duncan seine Forschung über Sensibilisierung und Investitionsbereitschaft von klein- und
mittelständischen Unternehmen in Sachen Cybersicherheit mit Schwerpunkt in Großbritannien und Saudi Arabien vor. Durch die unterschiedlichen Hintergründe der TeilnehmerInnen entstanden so spannende Diskussionen nach den Vorträgen.

Intensivierung der Kooperation

Alle Beteiligten möchten die gemeinsame Kooperation fortsetzen und zukünftig weiter ausbauen. Für dieses Jahr sind noch zwei weitere Termine geplant. Im Sommer beabsichtigt Prof. Dr. Aßmuth mit einigen Studierenden zur Strathclyde Universität in Glasgow fliegen, um dort wie in den vergangenen Jahren an der Summer School „International Perspectives on Cybercrime“ teilzunehmen. Für das Wintersemester ist geplant, dass schottische DozentInnen die OTH in Amberg besuchen, um ein Seminar für Forschungsmaster-Studierende durchzuführen. Zudem ist angedacht, die Zusammenarbeit durch weitere gemeinsame Publikationen und Forschungsprojekte zu intensivieren. Die beiden Nachwuchswissenschafter Simon Liebl und Leah Lathrop haben außerdem mit den Vertreterinnen und Vertretern verschiedene Möglichkeiten der schottischen Universitäten diskutiert, dort eine kooperative Promotion durchzuführen.

Gefördert wurde die Schottland-Reise von der Bayerischen Forschungsallianz (BayFOR), die die Schottland-Reise über das Programm BayIntAn unterstützt hat
(Förderkennzeichen BayIntAn_OTHAW_2020_26).

 

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