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„Einfach nicht aufgeben“: Von der Chefin zur Unternehmerin

| Linda Misch | 
Die Online-Veranstaltungsreihe „Ich bin gerne Chefin! Gründerinnen und Entscheiderinnen in der (Nord-)Oberpfalz“ startete mit einem spannenden Vortrag von Maria Obermeier, Geschäftsführerin von OBM Baumaschinen aus Amberg.

„Trauts Euch was!“ Mit dieser Aufforderung schloss Maria Obermeier ihren Vortrag bei „Ich bin gerne Chefin! Gründerinnen und Entscheiderinnen in der (Nord-)Oberpfalz“. Zuvor hatte sie ihre ungewöhnlichen Erfahrungen als Geschäftsführerin von OBM Baumaschinen aus Amberg erzählt.

Die Online-Veranstaltungsreihe „Ich bin gerne Chefin! Gründerinnen und Entscheiderinnen in der (Nord-)Oberpfalz“ startete mit einem spannenden Vortrag von Maria Obermeier, Geschäftsführerin von OBM Baumaschinen aus Amberg.

Gestartet hatte die Online-Veranstaltung mit einem Grußwort von Vizepräsidentin Prof. Christiane Hellbach. Sie betonte die wichtige Rolle von Hochschulen für Gründerinnen und Chefinnen, indem sie aus dem Female Founders Report 2020 zitierte:

„Hochschulen […] spielen eine ganz zentrale Rolle, weil man in diesen Institutionen die Möglichkeit hat, beiden Geschlechtern Expertisen, Netzwerke usw. in gleichem Maße verfügbar zu machen.“

Umso erfreuter zeigte sich die Hochschul-Frauenbeauftragte, dass das Format „Ich bin gerne Chefin!“ in den nächsten Jahren unter dem neuen Projekt „Oberpfalz Start-up Hub“ fortgesetzt wird.

Im anschließenden Vortrag ging Maria Obermeier auf ihren schwierigen Weg bei OBM Baumaschinen ein. Nach dem plötzlichen Tod des Vaters war sie mit 20 Jahren die einzige mögliche Nachfolgerin. Doch obwohl sie bereits in ihrer Kindheit und in ihrer Ausbildung Einblicke in die Firma erhalten hatte, „haben alle Berater davon abgeraten.“

Denn der Verkauf und Verleih von Baumaschinen wäre eine zu große Männerdomäne und daher die Ablehnung gegen eine junge Frau als Chefin zu groß. Dies merkte sie gleich, als es auch in der eigenen Firma zu Widerständen gegen sie kam. Teilweise weigerten sich Geschäftspartnern mit ihr zu verhandeln oder versuchten, ihre vermeintliche Unerfahrenheit auszunutzen.

„Manchmal muss man Umwege gehen,“ war ihr Fazit in der Rückschau. Einmal musste zum Beispiel ein Mechaniker gegenüber Kunden den Chef spielen, während Maria Obermeier ihm die Informationen für die Verhandlung zuflüsterte. In dieser Zeit galt die Parole: „Einfach nicht aufgeben.“

So gelang es ihr, die Firma nicht nur zu erhalten, sondern auch weiterzuentwickeln. Sie „fand tolle neue Mitarbeiter“ und wuchs durch Weiterbildungen in ihre Rolle als Geschäftsführerin hinein.

Auch persönlich entwickelte sie sich, „von der Chefin zur Unternehmerin“. Am Anfang arbeitete sie 14-Stunden-Tage und war bei jedem Thema präsent. Seitdem lernte sie, Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Vertrauen zu schenken und eher als deren „Mentorin“ im Hintergrund zu agieren.

Diese „Einplanung der eigenen Ersetzbarkeit“ betonte sie danach auch in der ausgedehnten Fragerunde. Dies hätte den Vorteil, dass für sie auch eine bessere Balance zwischen Beruf und Familie möglich wäre.

Am Ende riet sie den Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor allem zu „Vertrauen in sich selbst“. Mit Blick auf ihren eigenen Lebenslauf meinte sie schmunzelnd: „Denn als Hauptschülerin bewirbt man sich normalerweise auch nicht auf Geschäftsführerposten.“

Weitere Informationen zu zur Veranstaltungsreihe "Ich bin gerne Chefin!" bekommen Sie auf der Seite https://www.oth-aw.de/chefin oder über den Projektleiter Bastian Vergnon unter +49 (961) 382-1915 und b.vergnon@oth-aw.de.

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