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Auszeichnung: Absolvent erhält Kulturpreis Bayern

| Sonja Wiesel | 
Johannes Wombacher mit Statue in der Hand
Preisträger Johannes Wombacher freut sich über den Kulturpreis Bayern und die damit verbundene Bronzestatue.(Foto: Johannes Wombacher)

Johannes Wombacher hat den Kulturpreis Bayern der Bayernwerk AG (Bayernwerk) für seine Masterarbeit im Studiengang Master of Applied Research an der OTH Amberg-Weiden erhalten. Darin hat er einen neuen Prozess zur Herstellung von hoch genauen nahtlosen Rohren erarbeitet, der es erlaubt die Einschränkungen herkömmlicher Verfahren zu umgehen. Er ist einer von 33 Absolventinnen und Absolventen staatlicher bayerischer Hochschulen und Universitäten, die am Donnerstagabend geehrt wurden.

Johannes Wombacher mit Statue in der Hand
Preisträger Johannes Wombacher freut sich über den Kulturpreis Bayern und die damit verbundene Bronzestatue.(Foto: Johannes Wombacher)

An Stelle des alljährlichen Festakts hat sich das Bayernwerk in diesem Jahr aufgrund des aktuellen Infektionsgeschehens für eine Preisverleihung im digitalen Format entschieden. Die PreisträgerInnen wurden per Videobotschaften vorgestellt. „Die ausgezeichneten Wissenschaftler geben dem Freistaat wertvolle Impulse. Sie erweitern unseren Horizont und schärfen unser Bewusstsein für gesellschaftliche Zusammenhänge. Sie festigen Bayerns Rolle als bedeutender Kunst- und Wissenschaftsstandort“, hob Reimund Gotzel, Vorstandsvorsitzender des Bayernwerks, die Leistung der Preisträgerinnen und Preisträger in der Sparte Wissenschaft hervor. Dotiert ist der Preis jeweils mit 2.000 Euro.

Berechnungen für die Rohrherstellung

Johannes Wombacher hat sich in seiner Masterarbeit im Studiengang „Applied Research in Engineering Sciences“ mit der Optimierung der Herstellung von nahtlosen Präzisionsrohren aus unterschiedlichen Metallen beschäftigt. Er hat ein zweistufiges Umformverfahren aus einem Drückprozess mit einem nachgelagerten Drückwalzprozess experimentell untersucht. Um die Auswirkungen des Prozesses auf die Werkstoffe zu verstehen, hat er ein Modell zur Beschreibung des Material- und Kraftflusses entworfen. Grundlage für dieses Modell bilden werkstofftechnische Untersuchungen mit Rasterelektronenmikroskop und Röntgendiffraktometer. Durch diese Untersuchungen kann der Ingenieur ableiten, ob es im Laufe der Herstellung zu einer Steigerung der Festigkeit oder Destabilisierung des Materials kommen könnte. Wird der Prozess von Johannes Wombacher weiterentwickelt und optimiert, so können hochfeste, nahtlose Präzisionsrohre hergestellt werden. Und das aus unterschiedlichsten, in der konventionellen Industrie teilweise noch ungewöhnlichen, Werkstoffen. Ein mögliches Einsatzgebiet hierfür liegt im militärischen Bereich oder in der Erprobung von Einsatzmöglichkeiten neuer Materialen, zum Beispiel bei der Herstellung von Wasserstoffspeichern. Heute arbeitet der 29-Jährige als Konstrukteur im Sondermaschinenbau.

 

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