OTH Amberg-Weiden forciert Sensorentwicklung: VW-Stiftung fördert kühne Forschungsidee
Die heutige Messung von pH-Werten gelingt nur in wässrigen Lösungen und erfordert Vergleichslösungen. Das Forscherteam im Amberger OTH-Labor für Elektrochemie will diese Einschränkungen durch ein revolutionäres Messprinzip korrigieren, das in technischen und medizinischen Medien wie Lebensmitteln, Chemikalien, Öl und Blut funktioniert. Mit Hilfe protonenleitender Metalloxide sollen Protonenaktivitäten an der Grenzfläche zwischen einer Messelektrode und dem Medium „gezählt“ und die Größe des pH-Wertes mit den Basisgrößen des Internationalen Einheitensystems gekoppelt werden. Diesem Ansatz der Grundlagenforschung entspringen im Erfolgsfall weitreichende bis utopische praktische Anwendungen in der Chemie, Umweltüberwachung, Automobilindustrie, Medizin, Haustechnik und weiteren Industriesegmenten. „Die heutige pH-Messung mit der Glaselektrode erfordert Fachkenntnis. Eine direkt anzeigende Methode könnte auch von Laien eingesetzt werden und die bekannten Farbteststreifen an Genauigkeit übertreffen“, sagte Prof. Dr. Peter Kurzweil. „Mit der Förderung der VW-Stiftung haben wir die Möglichkeit erhalten, während der nächsten 18 Monate erste Anhaltspunkte für die Tragfähigkeit unseres Konzeptes zu gewinnen.“ Von 425 bei der VolkswagenStiftung eingereichten Anträgen kamen 103 in die Vorauswahl und schließlich bestimmte eine internationale Jury 17 zielführende Projekte. Die OTH Amberg-Weiden ist die einzige Technische Hochschule in dem von Universitäten, Forschungszentren und Unikliniken dominierten Siegerteam.