Skip to main content

Beiträge unserer „Zugvögel“

Kreativer Juli 2022 in Pilsen: Internationale Sommerschule ArtCamp in Pilsen

Arina Antskaitis, Studentin des Studiengangs Medieninformatik im 6. Semester

„Die Einladung des KOMO, an der internationalen Sommerschule ArtCamp in Pilsen teilzunehmen, hat mich sofort angesprochen. Das Kursangebot wie Zeichnen, Malen, Buchbinden, aber auch Grafikdesign, Fotografieren und Videomapping, 3D-Modellierung, Innenarchitektur und vieles mehr fand ich sehr spannend. Das hörte sich nach einer super Abwechslung nach den Prüfungen an. Ich habe mich sofort für alle 3 Kurse = Wochen entschieden. Das Stipendium des KOMO für meine Teilnahme am ArtCamp deckte die Kursgebühren, die Unterbringung im Studentenwohnheim und die Fahrten mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Dafür bin ich sehr dankbar, genauso wie für die Unterstützung von Marian Mure, Leiterin KOMO, bei der Planung und Organisation des Aufenthaltes.

Obwohl ich kein Tschechisch kann, war eine Teilnahme kein Problem und ich hatte alle drei Kurse vor Ort auf Englisch. Ich habe mich niemals benachteiligt gefühlt, im Gegenteil, ich habe viel Lob und Anerkennung bekommen, viel gelernt und neue Freunde gefunden. Jetzt wo ich wieder zurück in Amberg bin, fühle ich mich energiegeladen und inspiriert von den kreativen und außerordentlichen Menschen, denen ich in Pilsen begegnet bin.

Kurse
Jeder Kurs hat sein eigenes Programm und spezielle Aufgaben, aber der Ablauf ist immer gleich. Montag bis Donnerstag trifft man sich an der Sutnarka – so wird die Ladislav Sutnar-Fakultät für Design und Kunst der Westböhmischen Universität in Pilsen genannt. Die Kurse laufen von 9 bis 12 Uhr, dann hat man eine Stunde Mittagspause und arbeitet anschließend bis 16 Uhr weiter. Danach hat man frei und kann entweder selbst etwas unternehmen oder auch am organisierten Kulturprogramm im Rahmen des ArtCamps teilnehmen. Am Freitag gibt es eine Abschlussveranstaltung, wo alle Studierenden in einer gemeinsamen Ausstellung ihre Werke präsentieren. Im Anschluss kann man die eigenen Arbeiten mit nach Hause nehmen. Ich hatte ein wenig Schwierigkeiten in der ersten Woche, weil sich zwei meiner Prüfungen mit dem ersten Kurs – Game Design – überschnitten haben. Ich habe den Kursleiter über meine Abwesenheit informiert und die vorgeschriebenen Aufgaben später erledigt. So habe ich alle Zertifikate und ECTS-Punkte erhalten (und habe auch die Prüfungen bestanden 😉).

Anreise und Unterkunft
Pilsen ist rund 140 Kilometer von Amberg entfernt. Die Anreise, die man wie die Rückfahrt selbst zahlt, war relativ günstig. Teilweise habe ich das 9-Euro-Ticket genutzt.  
Im Studentenwohnheim muss man 1.500 Kronen (ca. 60 Euro) Kaution hinterlegen.  Ich hatte ein Doppelzimmer, in dem ich die ganzen drei Wochen alleine untergebracht war, und habe mir das Bad mit dem Zweibett-Zimmer nebenan geteilt. Das Zimmer war komplett möbliert und hatte auch eine kleine Kochecke. Den Internetzugang muss man jeden Montag an der Rezeption neu erfragen. Die Zimmer werden sogar geputzt und die Bettwäsche wird an bestimmten Tagen gewechselt. Am ersten Tag holen Pilsner Studierende die TeilnehmerInnen ab und fahren mit ihnen zur Uni. Außerdem kann man an einer kostenlosen Stadtführung, Art Talks mit den Professoren oder Kunstausstellungen teilnehmen.

Universitätsleben
Die Anbindung zum Campus mit der Straßenbahn ist gut und man hat auf dem Campus alles, was man braucht. Teilweise werden die benötigten Materialien (Papier, Stifte, Farben) gestellt, auch Computer mit der entsprechenden Software kann man vor Ort nutzen. Mittags kann man in der Mensa gehen, wo es eine große Auswahl an günstigen Gerichten gibt. Für zwischendurch gibt es Kaffee-, Getränke- und Snackautomaten auf dem Campus.

Leben in Pilsen
Die Stadt ist sehr schön und der tägliche Spaziergang im Zentrum lohnt sich immer. Die Menschen sind ebenfalls sehr freundlich und offen. Ich würde behaupten, dass fast alle jungen Leute ausgezeichnet Englisch sprechen. Die meisten TeilnehmerInnen waren aus Tschechien, einige aus der Ukraine und Russland (meinem Heimatland). Ich fühlte mich in der Gruppe immer wohl und willkommen.
Die Stadt hat viel zu bieten: zahlreiche Kunstgalerien und Museen, Secondhand-Geschäfte, eine tolle Aussicht vom Turm der neu restaurierten St.-Bartholomäus-Kathedrale, natürlich das weltberühmte Pilsner Bier, aber auch guten Cider, schöne Architektur und einen grünen Parkgürtel. Nicht so schön sind einige Orte, wo sich betrunkene und obdachlose Menschen sammeln. Man sieht generell mehr betrunkene Menschen (auch morgens) als in Deutschland, zumindest war das mein Eindruck.
In Pilsen kann man in vielen Restaurants traditionelle tschechische Gerichte essen, aber auch etwas anderes ausprobieren. Das ist natürlich etwas teurer als in der Mensa oder wenn man selbst kocht. Aber das ist kein Muss. Ein gutes Preis-Leitungs-Verhältnis haben viele Bistros, die jeden Tag Suppen und ein bis zwei Hauptgerichte kochen. Am günstigsten ist wohl die Mensa auf dem Campus. Für externe Gäste kostet bspw. eine kleine Schale Suppe 17 Kronen (ca. 0,70 Euro), ein gut belegtes Croissant 35 Kronen (ca. 1,40 Euro) und eine Tasse Kaffee 24 Kronen (ca. 1,00 Euro).
Mir hat es während meines Aufenthaltes an nichts gefehlt, alle meine Bitten fanden Gehör und mir wurde immer geholfen. Für eine Teilnahme am ArtCamp sprechen viele Gründe: Man kann verborgene Talente entdecken oder sich einen Kindheitstraum erfüllen, Inspiration bekommen, etwas Neues erleben, tolle Leute kennenlernen … Und man langweilt sich sicher nicht!
Ich kann das ArtCamp nur weiterempfehlen, besonders für Menschen, die Kunst mögen oder auf kreative Art und Weise ihren Sommer in einem inspirierenden Umfeld verbringen möchten.“

Die internationale Sommerschule ArtCamp Pilsen bietet eine kreative und inspirierende Umgebung, um Talente zu entdecken oder weiterzuentwickeln. Das Angebot der zahlreichen Kurse umfasst traditionelle kreative Techniken, wie Zeichnen, Malen, Buchbinden usw., aber auch Grafikdesign, Fotografieren und Videomapping, 3D-Modellierung, Innenarchitektur und vieles mehr. Neben den Kursen wartet ein buntes Begleitprogramm, viel Spaß in internationalen Teams und eine tolle Abschlussparty auf die Teilnehmenden.
Weitere Informationen: https://www.fdu.zcu.cz/en/ArtCamp/index.html

Das OTH AW Kompetenzzentrum Bayern – Mittel- und Osteuropa (KOMO) unterstützt Interessierte gern bei der Planung und Finanzierung der Teilnahme.
Weitere Informationen: www.oth-aw.de/komo 

Zurück

Kommentare zu diesem Artikel (0)

Noch keine Kommentare vorhanden? Schreib’ doch den ersten Kommentar zum Beitrag!

Wir freuen uns auf Dein Feedback!