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Gastvortrag: Point-of-Care-Testing

Dr. Alexander von Meyer, Chefarzt für Laboratoriumsmedizin der Kliniken Nordoberpfalz AG und des Klinikums St. Marien
Dr. Alexander von Meyer, Chefarzt für Laboratoriumsmedizin der Kliniken Nordoberpfalz AG und des Klinikums St. Marien

Die patientennahe Labordiagnostik Point-of-Care-Testing (PoCT) gewinnt immer mehr an Bedeutung. Denn sie bietet einen großen Vorteil: Die Ergebnisse liegen in kurzer Zeit vor, da die Untersuchungen in unmittelbarer Nähe zum Patienten durchgeführt werden, zum Beispiel auf der Krankenstation, in der Arztpraxis oder der Apotheke – damit entfällt der Weg zum Zentrallabor. Auch viele Krankenhäuser setzen zunehmend auf diese Form der Schnelldiagnostik. Dr. Alexander von Meyer referierte dazu in einem Gastvortrag vor Studierenden des Masterstudiengangs Medizintechnik.

Dr. Alexander von Meyer, Chefarzt für Laboratoriumsmedizin der Kliniken Nordoberpfalz AG und des Klinikums St. Marien
Dr. Alexander von Meyer, Chefarzt für Laboratoriumsmedizin der Kliniken Nordoberpfalz AG und des Klinikums St. Marien

Der Chefarzt für Laboratoriumsmedizin der Kliniken Nordoberpfalz AG und des Klinikums St. Marien in Amberg berichtete aus der klinischen Praxis: Patientennahe Labordiagnostik wird vor allem dann eingesetzt, wenn schnelle Entscheidungen getroffen werden müssen (Blutgaswerte im OP) oder das Krankenhaus über kein Zentrallabor verfügt, zum Beispiel in den kleineren Häusern der Kliniken Nordoberpfalz AG. PoCT-Systeme leisten hier wertvolle Hilfe für medizinische Entscheidungen, müssen aber auch an das Krankenhausinformationssystem angekoppelt werden können, um u.a. die digitale Patientenakte mit den Messdaten zu versorgen.

Auch in der Krankenhausaufnahme werden diese Systeme eingesetzt. Eine wichtige Anwendung stellt der MRSA-Nachweis für Risikogruppen dar, der mittels eines molekulardiagnostischen Tests im PoCT-Format innerhalb einer Stunde den Hinweis auf einen Keimträger liefert. Der MRSA-positive Patient kann dann gesondert gepflegt werden – damit sinkt das Infektionsrisiko für andere Patienten.

Ein weiterer, interessanter Aspekt der PoCT-Systeme ist die Einfachheit der Bedienung: Auch Pfleger/innen und Ärzte/innen können ohne zusätzliche Ausbildung eine solche Analytik durchführen, die im Labor nur Fachkräften gestattet ist. Somit leistet PoCT einen wichtigen Beitrag zu einer permanent verfügbaren Diagnostik im Krankenhaus.

Der Vortrag wurde im Modul „Molekulare Diagnostik und Point of Care Diagnostik“ auf Einladung von Prof. Burkhard Stolz, Fakultät Wirtschaftingenieurwesen, gehalten.

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