Orange Day: Aktionstag gegen Gewalt an Frauen
Jeden zweiten Tag tötet in Deutschland ein Mann seine (Ex-)Partnerin. Auf schockierende Fakten wie diese macht der Orange Day aufmerksam, der seit 1981 am 25. November stattfindet. Auch die OTH Amberg-Weiden zeigt mit einem Thementag Initiative gegen Gewalt an Frauen und Mädchen.
Gemeinsam mit dem Inner Wheel Club Weiden veranstaltete die OTH Amberg-Weiden zum dritten Mal einen eigenen Orange Day in Weiden. Der Tag an der Hochschule ist Teil der Aktionswochen gegen Gewalt an Mädchen und Frauen in Weiden. In diesem Jahr stand das Thema Gewalt in der Partnerschaft im Mittelpunkt.
Einsatz für Schutz von Frauen
Eröffnet wurde die Veranstaltung von Tänzerinnen der Gruppe „Elly tanzt“ des Elly-Heuss-Gymnasiums Weiden. Ihre Tanzperformance regte zum Nachdenken an und stimmte auf den weiteren Tag ein.
Prof. Dr. Clemens Bulitta, Präsident der OTH Amberg-Weiden, und Anette Kamm, diesjährige Präsidentin des Inner Wheel Clubs Weiden, begrüßten die Gäste und leiteten zum Vortrag „Verliebt, verlobt, verprügelt“ der Rechtsanwältin Zümrüt Turan-Schnieders über. Darin machte sie auf den unzureichenden Schutz von Frauen bei häuslicher Gewalt aufmerksam und betonte die Notwendigkeit einer stärkeren rechtlichen Unterstützung der Betroffenen. In der anschließenden Pause hatten die Teilnehmerinnen Gelegenheit, sich auszutauschen und mit Vertreterinnen des Frauenhauses Weiden und Donrose ins Gespräch zu kommen.
Starke Frauen
Am Nachmittag stellte Nora Kellner in der neu renovierten Orange Lounge ihr Buch „OpferMacht: Klartext über sexualisierte Gewalt“ vor. In ihrem Werk thematisiert sie die Gründe für das Schweigen der Betroffenen und betont, wie wichtig es ist, die Tabukultur zu durchbrechen und über das Thema zu sprechen. Für einige Teilnehmerinnen ging es anschließend zum Selbstverteidigungskurs, der von Thomas Neser – Inhaber der Kampfkunstschule Zanshin in Erlangen – geleitet wurde. Hier erlernten die Teilnehmerinnen Grundkenntnisse der Verteidigung und des Abwehrens von Angriffen. Neben den körperlichen Techniken betonte Neser, dass Wahrnehmung, Kommunikation und Deeskalation der Schlüssel zur Vermeidung vieler Gefahrensituationen sind.
Die letzte Attraktion des Tages war die Vorführung des Films „#Female Pleasure“, der fünf mutige Frauen aus verschiedenen Teilen der Welt begleitet. Trotz ihrer unterschiedlichen Lebenswege setzen sie sich für ein gemeinsames Ziel ein: Selbstbestimmung, Aufklärung und Kampf gegen die Unterdrückung und Misshandlung von Frauen in den verschiedenen Kulturen und Religionen.