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PA-Studierende auf Exkursion: Lernen am Puls der Notfallanatomie
Ende Februar hatten insgesamt 20 Studierende des Studiengangs Physician Assistant (PA) an der OTH Amberg-Weiden die Gelegenheit, gemeinsam mit Prof. Dr. med. Matthias Feyrer eine besondere Exkursion an die Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg zu unternehmen. Unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Dr. med. Harald Dormann (Klinikum Fürth) stand die Notfallanatomie inklusive notfallmedizinischer Interventionen im Mittelpunkt. Diese Kenntnisse sind für Eingriffe erforderlich, die in lebensbedrohlichen Situationen notwendig werden können.
Notfallanatomie in der Praxis
Auf dem zweitägigen Programm standen verschiedene Notfallmaßnahmen, die vor allem in der Akut- und Intensivmedizin von Bedeutung sind: Dazu gehörten unter anderem das Legen von Notfallzugängen in die Luftröhre (sog. Coniotomie), die Eröffnung des Brustkorbes bei schweren Verletzungen (sog. Clamshell-Thorakotomie) sowie spezielle Operationsmethoden zur Stabilisierung lebenswichtiger Organe nach schweren Traumata (sog. Damage Control Surgery). Die Studierenden erhielten einen praxisnahen Einblick in diese Techniken und konnten Fragen direkt mit den erfahrenen Spezialisten vor Ort diskutieren. Insbesondere zwischen den einzelnen Vorträgen boten sich viele Gelegenheiten zur fachlichen Diskussion im Plenum des Hörsaals. Darüber hinaus konnte in den Pausen an speziellen Notfallsimulatoren geübt werden, wie beispielsweise Notfallkatheter direkt am Unfallort gelegt werden können.
Anatomie im Laufe der Zeit
Ein besonderer Höhepunkt der Exkursion war der anschließende Besuch der anatomischen Sammlungen der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg. Professor Dr. med. Winfried Neuhuber, ehemaliger Lehrstuhlinhaber, führte die Gruppe persönlich durch die Ausstellung und erläuterte mit großer fachlicher Begeisterung die anatomischen Präparate: Besonders beeindruckend waren die verschiedenen Modelltechniken, darunter Korrosionspräparate, die das filigrane Gefäßnetz von Organen sichtbar machen, oder auch historische Wachsmodelle. Auch die Darstellungen komplexer Strukturen wie des Mittel- und Innenohrs oder von Erkrankungen des Gehirns (wie Blutungen oder Tumoren) hinterließen bei den Studierenden einen bleibenden Eindruck. Ebenso beeindruckte ein weiteres bemerkenswertes Exponat, nämlich eine detailgetreue anatomische Darstellung eines Herzens als Gussmodell mit Bronzeüberzug, das den Übergang von der Wissenschaft zum künstlerischen Handwerk symbolisierte.
Einblicke in praktische Medizin
„Wissen wird besonders greifbar, wenn man es erleben kann. Dabei ist die Anatomie mehr als ein theoretisches Grundlagenfach – sie bildet die Basis für viele medizinische Entscheidungen“, so Feyrer. Die beiden Exkursionstage boten daher eine hervorragende Möglichkeit, die Bedeutung der (Notfall-)Anatomie für die praktische Medizin besser zu verstehen. Die Studierenden konnten das Erlernte in reale klinische Kontexte einordnen und wertvolle Erkenntnisse für eine mögliche spätere berufliche Tätigkeit gewinnen.