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Beiträge unserer „Zugvögel“

Ein Jahr in Mendoza, Argentinien

Ich heiße Sophia und studiere Digital Healthcare Management am OTH Campus in Weiden. Ich hatte die Möglichkeit, zwei Semester an der Universidad Nacional de Cuyo in Mendoza, Argentinien zu verbringen. Ich konnte interessante Kurse belegen, Land und Leute kennenlernen und mich fachlich sowie persönlich weiterentwickeln. Eine unvergessliche Zeit!

Erste Wochen in Mendoza

Gemeinsam mit zwei Kommilitonen der OTH Amberg reiste ich im Februar 2024 nach Argentinien. Über Kontakte hatten wir bereits eine WG gefunden, in der wir gemeinsam mit einer Argentinierin und einem Mexikaner lebten.
Noch in Deutschland konnten wir durch einen vorbereitenden Spanisch-Kurs unsere Sprachkenntnisse wieder auffrischen, was mir sehr wichtig war. Trotzdem waren die ersten Wochen aufregend und anstrengend: Viele neue Eindrücke, eine neue Kultur kennenlernen, Kontakte knüpfen und mit den ersten Unikursen beginnen – es war spannend!
Ich erinnere mich noch genau an das erste Zusammentreffen an der Facultad de Ciencias Agrarias der Uncuyo. Wir wurden herzlich von einer Delegation der Universität, die unseren Austausch betreute, interessierten argentinischen Studierenden und Herrn Peter Thomas begrüßt. Letzterer war unser geschätzter Ansprechpartner vor Ort – ein deutscher Professor, der schon seit Jahren in Mendoza an der Uncuyo lehrt.
Trotz des herzlichen Empfangs war ich verunsichert - würde ich die Kurse gut verstehen, nicht nur fachlich, sondern auch sprachlich, und generell Anschluss finden? Diese anfänglichen Zweifel waren jedoch schnell vergessen: Durch den täglichen Kontakt mit einer Sprache lernt man unbewusst richtig schnell dazu – und die Argentinier sind allgemein unglaublich offen, interessiert und sympathisch.

Unileben

Nach zwei Wochen der Eingewöhnungsphase begannen die Kurse des ersten Semesters.
Wir wurden mehr oder weniger ins kalte Wasser geworfen, denn eine Orientierungsveranstaltung für ausländische Studierende gab es erst irgendwann in der Mitte des Semesters.
Die Kursgrößen sind meist übersichtlich (15 – 25 Personen). Das trägt wahrscheinlich auch zu dem generell entspannten Verhältnis zu Professoren bei: In Argentinien spricht man seinen Dozenten meist einfach mit “Profe” an. Die Lernatmosphäre war sehr familiär, man kennt sich untereinander und oft gibt es spannende Diskurse in den Vorlesungen. 
Ungewohnt für deutsche Studierende ist die Anwesenheitspflicht der meisten Kurse, d. h. man muss bei mind. 80% der Vorlesungen vor Ort sein. Das macht aber auch deshalb Sinn, weil viele Noten bereits während des Semesters gebildet werden. So hatte ich ein Fach, in dem wöchentlich eine kleine Aufgabe in verschiedenen Gruppen bearbeitet und präsentiert werden musste. Die ersten Präsentationen auf Spanisch haben mich schon Überwindung gekostet, aber ich merkte von Mal zu Mal meinen Fortschritt.

Leben in Mendoza

Mendoza ist mit 120.000 Einwohnern nicht besonders groß und ich habe den Charme der Stadt sehr genossen. Genau genommen liegt Mendoza in der Wüste und ist dementsprechend eine Oase – alle Grünflächen müssen bewässert werden. Durch ein ausgeklügeltes oberflächliches Kanalsystem werden hunderte am Straßenrand gepflanzte Bäume bewässert - daher ist das Stadtbild auch sehr grün, und vor allem der Herbst in Mendoza wunderschön.
Durch die direkte Nähe zu den Anden hat man zahlreiche Möglichkeiten der Freizeitgestaltung und als bekannte Weinregion muss man einmal eine Tour zu den verschiedenen Bodegas gemacht haben. 
Spätestens in den Semesterferien hat man dann auch Zeit, weitere Provinzen Argentiniens oder Länder Südamerikas zu erkunden. Ich muss aber auch sagen, dass ich immer sehr gerne nach einer Reise nach Argentinien bzw. Mendoza zurückgekehrt bin – für mich meine 2. Wahlheimat.

Ein Auslandssemester während des Studiums kann ich nur jedem ans Herz legen, der die Möglichkeit dazu hat und ich bin der OTH sehr dankbar, diese Chance bekommen zu haben!

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