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ILO in Aktion: Solarkocher für Charandura

Im Kloster Strahlfeld bei Roding, einem innovativen LernOrt (ILO) der OTH Amberg-Weiden, kam die richtige Mischung aus Lebenserfahrung, technischem Fachwissen, sozialem Einsatz und Erfindergeist zusammen: Studierende der OTH Amberg-Weiden, die sich bei Technik ohne Grenzen e.V. engagieren, entwickelten mit den Missionsdominikanerinnen des Klosters die Idee für einen Solarkocher, der die Nahrungszubereitung in Afrika vereinfacht. Die OTH-Studentinnen Irina Heitmann und Sophia Koch haben diese Idee umgesetzt und das Gerät in Charandura (Simbabwe) aufgestellt.

Kochen ist in weiten Teilen Afrikas kein unkomplizierter Vorgang: Die Menschen legen lange Wege zurück, um genügend Feuerholz für zwei bis drei Mahlzeiten pro Tag zu beschaffen. Anschließend müssen sie das Feuer beaufsichtigen, das kostet Zeit. Schließlich geht von einer offenen Flamme immer Gefahr aus, insbesondere für Kinder, aber auch für Hab und Gut. Durch Rauch kann es, vor allem in geschlossenen Räumen, zu gesundheitlichen Problemen kommen. Und die große Nachfrage nach Feuerholz führt zur Abholzung der Wälder. Ein Solarkocher ist, solange die Sonne scheint, eine gute Alternative zum offenen Feuer. Er ist einfach zu bedienen und kann, auch ohne Aufsicht, Essen kochen und backen.

„Wir haben Solarkocher nach dem ULOG-Modell gebaut, optimiert und im August in Simbabwe bei einem Workshop präsentiert“, sagt Irina Heitmann. „Die anschließende Umsetzung in Charandura verlief sehr gut. Mit einem Team aus 15 motivierten Simbabwerinnen und Simbabwern haben wir zwei Kocher fertiggestellt. An unserem letzten Tag bauten wir noch in einem Internat eine Solarbox; auch hier nahmen wieder rund 15 Interessierte teil. Diese Geräte vereinfachen den Alltag für die Menschen vor Ort. Deshalb erhielten alle Teilnehmer am Workshop eine Bauanleitung. So können sie jetzt selbständig Geräte erstellen.“

„Ich freue mich, dass unsere ILO-Initiative schon nach so kurzer Zeit Früchte trägt“, sagt Dr. Bernhard Bleyer, Leiter Institut für Nachhaltigkeit in Technik und Wirtschaft. „Das zeigt: Wenn die richtigen Menschen an einem Innovativen LernOrt wie dem Kloster Strahlfeld zusammenkommen und gemeinsam nachdenken, entstehen solch kreative Ideen, die noch dazu zügig in die Praxis umgesetzt werden können!“

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