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Kulturpreis Bayern für Umwelttechnologieabsolvent

Niklas Zell mit Bernd Sibler und Egon Leo Westphal
Preisträger Niklas Zell mit dem bayerischen Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler (l.) und Bayernwerk-Chef Dr. Egon Leo Westphal (r.). (Foto: Alex Schelbert)

Niklas Zell ist diesjähriger Preisträger des Kulturpreises Bayern in der Sparte Wissenschaft. Verliehen hat die Auszeichnung die Bayernwerk AG (Bayernwerk) gemeinsam mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst. Damit ehren sie die Leistung des Forschers. In seiner Masterarbeit im Studiengang Umwelttechnologie geht er der Entwicklung chemischer Analyseverfahren zur Beurteilung biotechnischer Prozesse auf den Grund. Niklas Zell ist einer von insgesamt 32 Absolventinnen und Absolventen bayerischer Hochschulen und Universitäten, die am Donnerstagabend (28. Oktober) geehrt wurden.

Niklas Zell mit Bernd Sibler und Egon Leo Westphal
Preisträger Niklas Zell mit dem bayerischen Kunst- und Wissenschaftsminister Bernd Sibler (l.) und Bayernwerk-Chef Dr. Egon Leo Westphal (r.). (Foto: Alex Schelbert)

Eines der wohl aussichtsreichsten Konzepte gegen Ressourcenverknappung und Umweltverschmutzung ist die Bioraffinerie. Sie gewinnt – statt aus Erdöl – aus nachwachsenden Rohstoffen moderne Hochleistungskunststoffe, Basischemikalien und Bioenergie. Das Problem: Für die Steuerung der neuartigen, komplexen Prozesse braucht es speziell angepasste chemische Analysemethoden. Die Grundlage dafür liefert Niklas Zell in seiner Masterarbeit, „damit wir das Erdölzeitalter endlich hinter uns lassen können“, wie er betont. Am Beispiel von Biogasanlagen – einem der wohl bekanntesten Bioraffinerie-Typen – hat der 24-Jährige neuartige chemische Verfahren und Konzepte erarbeitet und exemplarisch erprobt. Dazu gehört eine „elektrochemische Nase“, mit der Ammonium kontaktlos und zugleich akkurat bestimmt werden kann. Auf Basis der Infrarotspektroskopie hat Niklas Zell darüber hinaus eine geeignete Breitbandanalyse entwickelt, mit der es gelingt, den Zustand eines Prozesses anhand einer einzigen, einfachen Messung einzustufen. Damit lassen sich konventionell angewandte Methoden, die enorme Mengen toxischer Chemikalien verbrauchen, langfristig ersetzen. „Moderne Analytik geht auch anders“, fasst Zell die Ergebnisse seiner Abschlussarbeit zusammen und betont: „Werden die vorgestellten Methoden und Konzepte auf andere Bioraffinerieprozesse übertragen, steht einer nachhaltigen Zukunft nichts mehr im Weg.“

Das Bayernwerk ehrt Erfolge in Kunst und Wissenschaft seit mehr als 60 Jahren, seit 2005 verleiht es in Partnerschaft mit dem Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst den Kulturpreis Bayern. Dieser geht auf den Kulturpreis Ostbayern zurück, der erstmals im Jahr 1959 verliehen wurde. Der Kulturpreis Bayern in der Sparte Kunst und der Sonderpreis sind mit jeweils 5.000 Euro dotiert, der Preis in der Sparte Wissenschaft mit je 2.000 Euro. Alle Preisträgerinnen und Preisträger erhalten außerdem den „Gedankenblitz“. Diese Bronzestatue wurde vom Schwandorfer Bildhauer Peter Mayer geschaffen. Die Aufzeichnung der Preisverleihung ist online verfügbar. Dort finden sie auch eine Liste aller Wissenschaftspreisträgerinnen und ‑preisträger.

 

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