News
Internationale Zusammenarbeit: Delegation aus Kyjiw zu Besuch
Ende August besuchte eine Delegation der Nationalen Universität für Bauwesen und Architektur (KNUCA) aus Kyjiw den Campus Weiden im Rahmen einer Reise durch mehrere europäische Städte. Ziel des Treffens war der persönliche Austausch sowie Gespräche über eine vertiefte Zusammenarbeit. Angereist waren Rektor Prof. Oleksii Dniprov, Vize-Rektor für Forschung und Innovation Prof. Oleksandr Kovalchuk sowie Prof. Olena Verenych, Leiterin des Zentrums für internationale Zusammenarbeit.
DAAD-Projekte stärken Partnerschaft mit ukrainischen Hochschulen
Die KNUCA zählt mit über 15.000 Studierenden an sieben Fakultäten zu den bedeutendsten Hochschulen für Bauwesen und Architektur in der Ukraine. Seit 2022 besteht eine enge Kooperation mit der OTH Amberg-Weiden. Im Rahmen des DAAD-Projekts „Dillugis“ wurden bereits Lehrveranstaltungen der OTH AW für internationale und ukrainische Studierende online angeboten.
Diese Zusammenarbeit wird nun im neuen Projekt „TANDEM-UA-DE“ fortgeführt. „Ziel ist es, gemeinsame Lehrmodule sowie einen Double Degree in Digital Technology and Management (DTM) zu entwickeln", erklärt Prof. Dr. Julia Heigl, Prodekanin der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen und Gesundheit (WIG) und Studiengangsleiterin. So soll trotz des Krieges die Ausbildung ukrainischer Studierender und Wissenschaftlerinnen kontinuierlich unterstützt werden.
Zukunftsorientierte Gespräche in Weiden
An den Gesprächen nahmen von Seiten der OTH Präsident Prof. Dr. Clemens Bulitta, Prof. Dr. Julia Heigl sowie Maika Victor-Ustohal vom Kompetenzzentrum Bayern – Mittel- und Osteuropa (KOMO) teil. Dabei wurden viele Anknüpfungspunkte für eine intensivere Zusammenarbeit identifiziert:
- Geoinformatik und Landmanagement: Starke Schnittstellen zur KNUCA, die hierfür eine eigene Fakultät besitzt.
- Educational Technology: Möglichkeiten, innovative Lehrformate gemeinsam voranzutreiben. „Wir suchen schon lange nach einem Partner für unser Institut für innovative Bildung mit Erfahrung in diesem Bereich“, betonte Prof. Oleksandr Kovalchuk.
Im Anschluss führte Prof. Dr. Julia Heigl die Delegation durch die Labore der Fakultät WIG. Die Gäste zeigten sich beeindruckt von der modernen technischen Ausstattung und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten.
Forschung und Austausch als Zeichen der Hoffnung
Eine künftige formale Partnerschaft soll auch europäische Förderprogramme wie ERASMUS+ Blended Intensive Programmes (BIP) eröffnen. „Wir sind aktuell im Prozess der Internationalisierung unserer Universität, insbesondere im Forschungsbereich, und haben zahlreiche Förderanträge eingereicht“, sagte Rektor Oleksii Dniprov.
OTH AW-Präsident Bulitta sicherte die Unterstützung der Hochschule in schwierigen Zeiten zu. „Die Resilienz, der Mut und das Engagement der Menschen in der Ukraine sind bewundernswert“, bekräftigte auch Projektleiterin Prof. Dr. Julia Heigl. Der Besuch fiel in eine Woche, in der Kyjiw durch russische Drohnen- und Raketenangriffe schwer getroffen wurde – ein Umstand, der die Bedeutung persönlicher Begegnungen noch verstärkte.
Ein Schritt in Richtung Zukunft
Der Besuch der KNUCA-Delegation in Weiden ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer vertieften akademischen Partnerschaft. Er eröffnet neue Perspektiven in digitaler Bildung, Forschung und internationalem Austausch – und zeigt, dass Zusammenarbeit und Hoffnung auch in Zeiten des Krieges möglich bleiben.



