Die Teilnehmerinnen erlebten einen Abend voller Inspiration, wertvoller Einblicke und köstliche Genussmomente. Im Mittelpunkt stand die beeindruckende Geschichte von Patricia Destro Gropengiesser, Gründerin der Schokoladenmanufaktur ChocLatina, unter dem Motto „Süße Visionen: Mit Leidenschaft und Kreativität zur eigenen Manufaktur“.

Netzwerken als Erfolgsfaktor

Zum Auftakt begrüßten Thomas Völkl, Geschäftsführer des Coworking Kemnath, und Prof. Dr. Christiane Hellbach, Vizepräsidentin der OTH Amberg-Weiden, die Teilnehmerinnen und betonten die Bedeutung von Austausch und Vernetzung für unternehmerischen Erfolg. Mit „Ich bin gerne Chefin“ wurde bewusst ein Format geschaffen, das Gründerinnen und Entscheiderinnen eine Plattform bietet – und seit dessen Einführung Frauen in der Region zusammenbringt.

Von Brasilien nach Falkenberg – eine Geschichte voller Mut

Patricia Destro Gropengiesser nahm die Gäste mit auf ihre persönliche Reise: Als Lebensmittelingenieurin aus Brasilien kam sie 2014 der Liebe wegen nach Deutschland. Die ersten Herausforderungen, wie Sprachbarrieren und die Hürden deutscher Bürokratie, meisterte sie mit Durchhaltevermögen und Kreativität. Aus einer kleinen Geste im Deutschkurs, selbstgemachte Schokolade mitzubringen, entwickelte sich die Idee für ein eigenes Unternehmen.
Doch der Weg war steinig: Anerkennung ihres Studiums, Praktikum, Handwerksordnung und ein Gründerkurs bei der IHK stellten Patricia vor große Hürden. 2017 wagte sie schließlich den Schritt in die Selbstständigkeit. In Falkenberg fand sie den idealen Standort für ihre Manufaktur ChocLatina. Dabei stärkte die Familie ihr in allen Phasen den Rücken.

Familie, Leidenschaft und Struktur

„Alles, was ich gemacht habe, war nur mit der Unterstützung meiner Familie möglich“, betonte die Firmeninhaberin. Diese Unterstützung war besonders wichtig, als kurz nach der Eröffnung die Corona-Pandemie kam und die Unternehmerin schwanger wurde. Ohne Onlineshop und mit geschlossenen Weihnachtsmärkten stand ChocLatina vor großen Herausforderungen. Doch Patricia blieb ihrer Leidenschaft treu und entwickelte Schritt für Schritt neue Wege.
Heute produziert die Schokoladenmanufaktur rund 1500 Pralinen pro Woche. Die Inspiration für ihre Kreationen holt die Chocolatière aus ihrer brasilianischen Kindheit. Bevor eine neue Praline entsteht, wird sie zunächst auf Papier skizziert, dann getestet und angepasst. Regionalität und Qualität stehen dabei im Vordergrund: Verpackungen bezieht sie bewusst aus Deutschland.

Visionen für die Zukunft

Neben vielen Stammkunden und Firmenaufträgen plant Patricia Workshops und träumt von einem eigenen Café. „Ich habe Ambitionen“, sagt sie, achtet aber bewusst auf eine gesunde Balance zwischen Arbeit und Privatleben. Die Nachfrage zum Jahresende zeigt, dass Wachstum möglich ist, doch Struktur und Planung sind für die Schokoladenmeisterin inzwischen genauso wichtig wie Kreativität.

Ein Abend voller Inspiration

Die Veranstaltung bot nicht nur spannende Einblicke in die Welt der Schokoladenherstellung, sondern vor allem Mut und Motivation für alle anwesenden Gründerinnen und Unternehminnen. Andrea Schild-Janker vom Campus Kemnath bedankte sich am Ende des Abends bei Patricia für ihre Offenheit: „Wir sind begeistert vom Erfolg dieser Veranstaltungsreihe und werden auch kommendes Jahr wieder in diesem Format Frauen eine Möglichkeit bieten sich auszutauschen und gegenseitig zu vernetzen.

Patricias Geschichte zeigt eindrucksvoll: Der Weg in die Selbstständigkeit ist selten geradlinig, aber mit Leidenschaft, Durchhaltevermögen und der richtigen Unterstützung kann aus einer Idee ein erfolgreiches Unternehmen entstehen.