Skip to main content

Begabtenförderung für MINT-starke Mädchen – Neues Forschungsprojekt an der OTH Amberg-Weiden

„MINT-Mädchen“, so heißt das Projekt, das im Herbst an der OTH Amberg-Weiden startet und MINT-talentierte Schülerinnen für ein technisches Studium begeistern soll. Bis Herbst 2020 wird dieses Projekt vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.

Frauen entscheiden sich immer noch wesentlich seltener für ein MINT-Studienfach als Männer. Der Grund hierfür liegt jedoch nicht an einer mangelnden Begabung von Schülerinnen in den naturwissenschaftlichen Fächern, denn hier erzielen diese seit Jahren äußerst gute Noten. Vielmehr liegt es an den gesellschaftlich verankerten Rollenbildern und somit an den allgemein vorherrschenden Vorstellungen davon, was Frauen gut können und eben nicht. Das MINT-Mädchen-Projekt an der OTH Amberg-Weiden setzt an diesen Wirkmechanismen an und bietet eine strukturierte, ganzheitliche und professionalisierte MINT-Talentförderung von Schülerinnen zur Heranführung an ein MINT-Studium und die MINT-Berufswelt an.

Coaching-Programm für Schülerinnen, Workshops und Infomaterialien für Eltern und Lehrkräfte

Im Mittelpunkt des Projekts stehen Schülerinnen in der Abschlussphase an Gymnasien und Fachoberschulen mit Begabung in den naturwissenschaftlich-technischen Fächern wie Mathematik, Physik oder Informatik. Durch ein Talent-Scouting über Partnerschulen der OTH Amberg-Weiden werden diese Mädchen ermittelt, die dann an einem einjährigen Coaching-Programm teilnehmen können und in ihrem Schulabschlussjahr eine besondere Förderung und Begleitung erhalten. In eigens für sie konzipierten MINT-Tutorien, Forschungsvorlesungen und Exkursionen können sie ihr naturwissenschaftlich-technisches Wissen vertiefen, sich als junge Forscherinnen erleben und erste Erfahrungen mit MINT-Studiengängen und -Berufen sammeln. Durch ein Gendercoaching werden die teilnehmenden Mädchen gegenüber gesellschaftlich verankerten Rollenbildern sensibilisiert.

Neben Schülerinnen stehen auch Eltern, Lehrkräfte und Hochschullehrende im Zentrum des Projekts an der OTH Amberg-Weiden, da diese teils unbewusst, teils bewusst, Einfluss auf die Studienwahl bzw. die Schul- und Studienleistungen der Mädchen ausüben können. Für sie werden Informationsmaterialien, Workshops und ein Online-Test rund um die Themenbereiche MINT-Frauenförderung und gendersensibler Unterricht bereitgestellt.

„Das Ziel des Projekts ist es somit, durch eine gezielte Ansprache MINT-starke Schülerinnen für ein MINT-Studium zu gewinnen, ihre Studienerfolgsquote durch ein spezielles Förderangebot zu verbessern und dadurch hochqualifizierte weibliche Nachwuchskräfte für die MINT-Branche bereitzustellen“, fasst Dr. Carolin Wagner zusammen, die an der OTH Amberg-Weiden den Studien- und Career Service und das MINT-Mädchen-Projekt leitet. „Wir verfolgen seit Jahren verschiedene Maßnahmen zur Frauenförderung im MINT-Bereich, etwa ein Mentoring-Programm für Schülerinnen, Studienanfängerinnen und Studentinnen. Ich freue mich sehr, dass wir mit der Förderzusage für das MINT-Mädchen-Projekt einen weiteren Baustein für die Frauen-MINT-Förderung in der Region erhalten und ein Fördermodell entwickeln können, das auf andere Hochschulen übertragbar sein wird “, so Prof. Dr. Andrea Klug, Präsidentin der OTH Amberg-Weiden.

Das Projekt wird im Rahmen der Förderlinie „Erfolg mit MINT – Neue Chancen für Frauen“ mit Mitteln des BMBF gefördert. Inhaltlich ist es dem Nationalen Pakt für Frauen in MINT-Berufen – „Komm, mach MINT.“ zugeordnet.

Zurück