Ethische Konflikte in der klinischen Versorgung
In den Räumen des Bayerischen Landtags und in Anwesenheit der Präsidentin des Bayerischen Landtags, Barbara Stamm, sowie der Staatsministerin für Gesundheit und Pflege, Melanie Huml, sah man im geplanten Pflegeberufsgesetz den wohl größten Meilenstein und fundamentalen Einschnitt in der Entwicklung des Berufsbilds. Der Kabinettsentwurf des Pflegeberufsgesetzes schreibt eine generalistische Ausbildung fest und hebt die bislang in Deutschland gültige Dreiteilung in Alten-, Kranken- und Kinderkrankenpflege auf.
Neben den Fragen zur künftigen Feststellung der Pflegebedürftigkeit und zum Fachkräftemangel standen die zunehmenden ethischen Konfliktsituationen in der klinischen Versorgung im Fokus der Vorträge. Prof. Dr. Bernhard Bleyer, Institut für Nachhaltigkeit in Technik und Wirtschaft der Ostbayerischen Technischen Hochschule Amberg-Weiden, stellte die Ergebnisse der Studie „Ethische Konflikte von Pflegenden und subjektive Belastungen“ vor. Diese mit der Technischen Hochschule Deggendorf und der Universität Regensburg durchgeführte Befragung wertete die Angaben von mehr als 2600 Krankenhausbeschäftigten aus. Ein wesentliches Ergebnis: Das Nichtakzeptieren eines Sterbeprozesses und der Umgang mit verwirrten Menschen würden als die am meisten belastenden Situationen genannt. Zudem zeige sich, dass vor allem weibliche Mitarbeiterinnen aus der Berufsgruppe der Pflege, besonders auf Intensivstationen, am stärksten von ethischen Konflikten belastet seien. Die Studie wird in diesem Jahr veröffentlicht.