Grenzüberschreitende Wasserstoffregion Bayern – Böhmen gestartet

Mit dem Start eines Netzwerkes zwischen Bayern und Böhmen möchten die Ostbayerische Technische Hochschule Amberg-Weiden (OTH), die Hochschule Hof sowie die Wirtschaftskammer des Bezirks Karlsbad (Krajská hospodářská komora Karlovarského kraje) die regionale Entwicklung im Bereich der Zukunftstechnologie Wasserstoff einen großen Schritt voranbringen. Das Projekt mit der Kurzbezeichnung HyBaBo („Hydrogen Bavaria Bohemia“) wurde Anfang April mit einem ersten Treffen der Projektpartner in Eger (Cheb) offiziell aus der Taufe gehoben. 

Ziel der Projektpartner ist es, mit der Wasserstoffregion Bayern – Böhmen die angrenzenden Regionen - bestehend aus den Landkreisen Tirschenreuth, Neustadt an der Waldnaab, Stadt und Landkreis Hof sowie der Stadt Weiden auf deutscher Seite sowie der Region Karlsbad mit den Städten und Landkreisen Karlsbad (Karlovy Vary), Eger (Cheb) und Falkenau (Sokolov) auf tschechischer Seite - im Bereich der Wasserstofftechnologien zusammen entwickeln und einen koordinierten Hochlauf der Wasserstoffwirtschaft zu ermöglichen. So soll ein stetiger Wissenstransfer zu Wasserstofftechnologien stattfinden und Kommunen mit bereits umfangreichen Wasserstoffaktivitäten mit Kommunen mit weniger Erfahrungen zusammengeschlossen werden. 

„Neben dem Wissenstransfer entlang der gesamten Wasserstoffwertschöpfungskette steht auch die Öffentlichkeitsarbeit im Fokus unseres Projektes: Wir möchten der Gesellschaft Vertrauen in diese Technologie geben – denn sie ist ein wichtiger Baustein, um die Energiewende zu meistern“, so Prof. Dr. Raphael Lechner vom Leadpartner der OTH Amberg-Weiden. Dr. Andy Gradel, Stellvertretender Leiter des Instituts für Wasserstoff und Energietechnik der Hochschule Hof, ergänzt: „Die Herausforderungen in unserer gemeinsamen Region sind in vielfältiger Weise ganz ähnlich. Wir möchten, dass möglichst viele von den bereits vorhandenen, aber auch von den kommenden Erfahrungen profitieren.“ Auch für die tschechischen Partner ist das Projekt mit vielen positiven Erwartungen verbunden: Wir möchte in diesem Projekt das Thema Wasserstoff vorantreiben und eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit fördern“, so Richard Štěpánovský von der Wirtschaftskammer des Bezirks Karlsbad. 

Eine der ersten Maßnahmen des neuen Netzwerkes ist die Ermittlung des konkreten Wasserstoffbedarfs in der Projektregion. Dabei werden die Sektoren Industrie, Mobilität und Wärme (Strom, Wärme, Mobilität) unterschieden und das Potential zur Wasserstoff-Erzeugung aus erneuerbaren Energien und (Rest-) Biomasse ermittelt. Mit diesen Erkenntnissen soll dann schließlich ein länderübergreifendes Regionalkonzept erarbeitet werden, um regionale Synergien zu schaffen und eine lückenlose Versorgungsmöglichkeit zu planen.   

Das Projekt wird von der Europäischen Territorialen Zusammenarbeit (INTERREG), einer Initiative der Europäischen Union gefördert, die darauf abzielt, die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen benachbarten europäischen Regionen zu fördern.

Bericht der Wirtschaftskammer des Bezirks Karlsbad (auf tschechisch)