Tschechische und bayerische Partner diskutieren über die gemeinsame Wasserstoffzukunft

Am 7.11.2024 fand ein Runder Tisch zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit beim Thema Wasserstoff im Centrum Bavaria Bohemia in Schönsee statt. Die Diskussion wurde vom Spolek pro evropskou politiku (Verein für europäische Politik) in Zusammenarbeit mit EURACTIV.cz und dem Prager Büro der Hanns-Seidel-Stiftung organisiert.

Bei der Veranstaltung wurden zentrale Fragen zur Rolle von Wasserstoff im Kontext der Dekarbonisierung und zur Zusammenarbeit zwischen Bayern und Tschechien, diskutiert. Dabei ging es um die Zukunftsperspektiven von Wasserstoff in beiden Ländern. Im Mittelpunkt stand die Frage, warum eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der Entwicklung von Wasserstofftechnologien sinnvoll ist, welche Wege eine solche Partnerschaft einschlagen sollte und welche Aspekte der Wasserstoffentwicklung sich besonders für gemeinsame Projekte eignen. Ebenso wurde erörtert, auf welche spezifischen Bereiche sich Tschechien und Bayern konzentrieren könnten, um Synergien zu nutzen. Die Diskussion beleuchtete den aktuellen Stand der Zusammenarbeit, die bisherigen Ergebnisse der Partnerschaft und geplante Vorhaben.

Matthias Rösch, Energie- und Nachhaltigkeitsmanager des Landkreises Neustadt an der Waldnaab, teilte die Erfahrungen aus den Projekten HyStarter und HyExperts, die die Möglichkeiten einer Wasserstoffwirtschaft auf regionaler Ebene beleuchteten. Er hob das Interesse der Unternehmen an einem funktionierenden Wasserstoffverteilungsnetz und auch an Wasserstoffmobilität hervor. Dafür notwendig seien aber auch weitergehende Fördermaßnahmen. Der Landkreis Neustadt an der Waldnaab intensivierte seine Kooperationen auch mit den Wasserstoffbündnissen H2NOPF und HyBaBo.

Richard Štěpanovský, Manager für die tschechisch-deutsche Zusammenarbeit der Wirtschaftskammer des Karlsbader Bezirkes repräsentierte HyBaBo und mahnte den hohen Wasserstoffpreis, sowie die entstehenden Abhängigkeiten bei Wasserstoffimport als Hauptprobleme an. Die tschechische Wasserstoffstrategie verorte sich daher zwischen Erneuerbaren Energien und Atomenergie.

Die relevanten Akteure zu verbinden, sei eine der Hauptaufgaben konstatierte auch Lukáš Opatrný, Konsul für Politik und Handel am Generalkonsulat der Tschechischen Republik in München. Die ausgegebenen EU-Ziele, die vor allem die Nutzung von grünem Wasserstoff fokusieren, seien eine Schlüsselfrage. Laut Matěj Kruml , Leiter der Wasserstoffabteilung des Verbands für die Speicherung von Energie, AKU-BAT CZ, z.s., wird man in den nächsten Jahren in Tschechien vor allem importieren müssen. Die eigene und damit unabhängige Wasserstoffproduktion sollte daher priorisiert werden. Konkrete Lösungen für Anwender in der nachhaltigen Energieversorgung zu finden sei Ziel des Wasserstoffprojekts HYDROMUN, welches Johannes Eckstein, Professor an der OTH Regensburg, vorstellte.

Interview mit Matthias Rösch auf EURACTIV.cz (auf Tschechisch).

Veranstaltungsbericht auf EURACTIV.cz (auf Tschechisch).