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ABAP im SAP-Praxiseinsatz: Ein Lager das dank KI mitdenkt!

Martin Steinkohl
Martin Steinkohl (IGZ Innovation & Competence Center)

Am Beispiel des Generalunternehmer-Projektes bei FEBI (Ferdinand Bilstein GmbH + Co. KG) gewährte Martin Steinkohl (IGZ Innovation & Competence Center, mit mehr als 16 Jahren Erfahrung in der ABAP-Entwicklung) Einblick in die Erweiterung von SAP durch ABAP. Dabei lernten die Studierenden des Kurses „SAP-Anwendungsentwicklung für Logistik 4.0“ (Dozent Christoph Hammer M.A., Fakultät WIG) komplexe ABAP-Anwendungsfälle kennen, nicht zuletzt unter Einsatz von Künstlicher Intelligenz.

Martin Steinkohl
Martin Steinkohl (IGZ Innovation & Competence Center)

Zu Beginn des Vortrags stellte sich die Frage, warum ein SAP ERP-System als Standardsoftware sich in die Karten schauen lässt und der Programm Code als „Open Source“ gestaltet ist. Von einem Unternehmen, welches damit seine wirtschaftlichen Gewinne erzielt, erwartet man das nicht unbedingt. Der Erfolg des Unternehmens und seiner Softwareprodukte baut auf eine enorm große Community von Spezialisten. Und diese wächst stets weiter, nicht zuletzt auch durch den Einstiegskurs in ABAP an der OTH Amberg-Weiden, welcher jährlich neuen Studierenden die Sprache und Logik der Unternehmenssoftware näherbringt.

Durch die Möglichkeit jederzeit selbst Zeile für Zeile den Programmablauf nachzuvollziehen, werden auch komplexeste Hintergrundverarbeitungen greifbar und selbsterklärend. Zunächst wird in Projekten immer versucht mit Standardcoding die Prozesse abzuwickeln und nur bei Sonderfällen wird gezielt, mit möglichst wenig Aufwand, der Programmablauf durch Ergänzungen und Änderungen abgewandelt.

Genau dieses Prinzip nutzt IGZ mit ihren sogenannten „Best Practice“-Lösungen. Darunter versteht man mehrfach in Kundenprojekten bewährte Zusatzfunktionen, die den SAP-Standard sinnvoll und effizient ergänzen. Der Kunde bleibt dadurch mit seinem System vollumfänglich im SAP-Standard (Stichwort: Releasefähigkeit) und muss aber nicht auf hocheffiziente und tlw. sehr individuelle Funktionalitäten verzichten. Unter anderem am Beispiel „Smart Slotting“ konnten die Studierenden diese Herangehensweise unter die Lupe nehmen. So unterstützt der SAP-Standard eine ABC-Analyse, allerdings muss die Kategorisierung in A-Artikel (hohe Verwendungshäufigkeit, z.B. 100-fach täglich) bis C-Artikel (geringe Verwendungshäufigkeit, z.B. einmal pro Woche) manuell durchgeführt werden. Bei Artikelzahlen von mehreren 10.000 Stück kann man sich vorstellen, welcher Aufwand dahintersteckt. Dies führt in der Praxis meist dazu, dass diese Einteilungen bestenfalls einmalig bei der Inbetriebnahme eines Lagers durchgeführt und nur selten aktualisiert werden. Mittels KI-basierter Einlagerungsstrategie wird durch IGZ das SAP-System befähigt, aktuelle und mit realen Lagerkennzahlen fundierte Kategorisierungen durchzuführen. Somit reagiert das System ohne weiteres Zutun schnellstmöglich auf regionale, saisonale oder auch modebezogene Trends.

Durch die anschaulichen und sehr gut verständlichen Erläuterungen des Gastreferenten wurde den Studierenden mit hohem Praxisbezug verdeutlicht, welche Möglichkeiten ABAP zur unternehmensspezifischen Erweiterung von SAP bietet.

Weitere Informationen zum Generalunternehmer-Projekt bei FEBI (Ferdinand Bilstein GmbH + Co. KG)

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