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„Das Netflix der Industrie“ – Gastvortrag zu Cloud, KI und MES

Christian Köllner spricht vor Studierenden
Christian Köllner, IGZ-Bereichsleiter „SAP Manufacturing“, zeigt die Auswirkungen der Einführung von SAP DM anhand von „Vorher“-„Nachher“-Bilder realer Kundenprojekte.

Wie sieht die digitale Zukunft der Industrie aus? Im Masterkurs „Integrierte Auftragsabwicklung“ bekamen Studierende des Wirtschaftsingenieurwesens spannende Einblicke aus erster Hand: Christian Köllner, Bereichsleiter „SAP Manufacturing“ und Mitglied der Geschäftsleitung beim SAP-Projekthaus IGZ, sprach über aktuelle Herausforderungen und zukünftige Entwicklungen rund um Manufacturing Execution Systeme (MES) und die digitale Steuerung industrieller Prozesse. Die Studierenden brachten bereits Vorkenntnisse zu SAP MES aus der Vorlesung mit.

Christian Köllner spricht vor Studierenden
Christian Köllner, IGZ-Bereichsleiter „SAP Manufacturing“, zeigt die Auswirkungen der Einführung von SAP DM anhand von „Vorher“-„Nachher“-Bilder realer Kundenprojekte.

Die im Rahmen der „SAPbased Smart Factory“ bereitgestellten SAP System (SAP ERP und SAP MES) ermöglichen den Studierenden bereits im Studium Erfahrungen an realen Systemen zu sammeln. Dies erleichtert den späteren Einstieg ins Berufsleben und stärkt grundsätzlich das Hintergrundwissen zu Prozessen und Systemen. Der Vortrag diente daher nicht als Einführung, sondern als praxisnahe Vertiefung – mit einem klaren Blick darauf, wohin sich die Digitalisierung in Produktion und Logistik bewegt.

„Wir operieren da, wo es dem Kunden weh tut, wenn’s nicht funktioniert“, so Köllner zu Beginn. Gemeint sind kritische Prozesse: etwa in der Logistik, wenn Ware nicht versendet werden kann, oder in der Produktion, wenn Maschinenstillstände teuer werden. Gerade im industriellen Umfeld mit Maschinenparks aus vielen Jahrzehnten ist ein strukturiertes, ingenieurmäßiges Vorgehen entscheidend, um nachhaltige und funktionierende Lösungen zu schaffen.

Köllner beschrieb anschaulich die Realität vieler Betriebe: ein „Shopfloor-Wildwuchs“ mit isolierten Systemen, alten Maschinen und Medienbrüchen. Noch immer basieren viele Abläufe auf Excel-Tabellen – laut Köllner das „größte MES der Welt“. Papierauswertungen, redundante Datenpflege und schwer wartbare Übergangslösungen sind die Folge.

Moderne MES-Lösungen auf SAP-Basis setzen genau hier an: Sie schaffen eine durchgängige Verbindung von Planung (ERP) und Ausführung (MES). Besonders vorteilhaft ist dabei die einheitliche Nomenklatur innerhalb der SAP-Systemwelt – sie erleichtert Integration, Wartung und Skalierbarkeit.

Neben klassischen On-Premise-Installationen rückten vor allem Cloud-Lösungen in den Fokus. Köllner verglich diese mit „dem Netflix der Industrie“: Neue Funktionen stehen regelmäßig zur Verfügung, ohne dass lokale Wartungsaufwände anfallen. Für Unternehmen, die noch nicht vollständig in die Cloud wechseln wollen, bietet SAP mit „Landscape as a Service“ flexible Zwischenlösungen.

Auch das Thema Künstliche Intelligenz kam zur Sprache – insbesondere deren Potenzial im Shopfloor-Umfeld. Derzeit ist der Einsatz intelligenter Anwendungen allerdings vor allem im Cloud-Kontext realistisch und effizient umsetzbar.

Ein Highlight war die Live-Demo: Köllner zeigte direkt an der aktuellen SAP MES-Cloudlösung „SAP DM“, wie moderne Softwarelösungen Prozesse steuern, überwachen und weiterentwickeln können. Für die Studierenden wurde so deutlich, wie eng Theorie und Praxis in diesem Bereich verknüpft sind.

Der Vortrag bot nicht nur eine fundierte fachliche Vertiefung, sondern auch wertvolle Einblicke in reale Anwendungsfelder. Für die angehenden Wirtschaftsingenieurinnen und -ingenieure war es eine hervorragende Gelegenheit, technologische Entwicklungen frühzeitig im Gesamtkontext zu verstehen – und zu sehen, welche Kompetenzen künftig gefragt sein werden.

Karrieremöglichkeiten bei IGZ

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Planung und Dokumentation von Fertigungsaufträgen analog mit Zettel und Stift sowie neu, digital mit SAP DM Template.
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