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Dürfen Roboter das? – Studierende philosophieren über Robo-Ethik

Alexander Herzner von der OTH Amberg-Weiden (1. v. l.) und Michael Mendyka von der Universität Passau (2. v. l.) diskutieren in der technikethikwerkstatt mit den Studierenden über Robo-Ethik.
Alexander Herzner von der OTH Amberg-Weiden (1.v.l.) und Michael Mendyka von der Universität Passau (2.v.l.) diskutieren in der technikethikwerkstatt mit den Studierenden über Robo-Ethik.
Die Studierenden twittern und philosophieren zur Frage „Dürfen Roboter das?“.

Kann man mit dem kleinen R2-D2 aus Star Wars philosophieren? Oder mit dem Terminator? Nicht wirklich! Der eine kann nur piepsen und der andere neigt zu Gewalt. Deshalb konstruierten die Studierenden der OTH Amberg-Weiden ihre eigenen Roboter, mit denen und über die sich ausgezeichnet philosophieren lässt. Sie besuchten dafür mit Kursleiter Alexander Herzner, Institut für Nachhaltigkeit in Technik und Wirtschaft, die technikethikwerkstatt der Universität Passau.

Alexander Herzner von der OTH Amberg-Weiden (1. v. l.) und Michael Mendyka von der Universität Passau (2. v. l.) diskutieren in der technikethikwerkstatt mit den Studierenden über Robo-Ethik.
Alexander Herzner von der OTH Amberg-Weiden (1.v.l.) und Michael Mendyka von der Universität Passau (2.v.l.) diskutieren in der technikethikwerkstatt mit den Studierenden über Robo-Ethik.
Die Studierenden twittern und philosophieren zur Frage „Dürfen Roboter das?“.

Roboter halten zunehmend Einzug in die moderne Lebens- und Arbeitswelt. Sie werden immer intelligenter und können immer mehr Aufgaben übernehmen. Dabei stellen sich, neben vielen technischen, auch philosophisch-ethische Fragen: Haben Roboter ein Bewusstsein? Was dürfen Roboter? Antworten suchten die zwölf Studierenden im Workshop: Dafür konstruierten sie sechs Roboter und programmierten diese per Notebook.

Als die ersten, ausgestattet mit Licht- und Ultraschallsensoren, eigenständig in der Werkstatt herumfuhren, fragte Michael Mendyka, Mitarbeiter des Projekts technikethikwerkstatt der Wissenswerkstatt und Universität Passau: „Ist sich dieser Roboter seiner Außenwelt bewusst?“. Dazu twitterten die Teilnehmenden ihre Hypothesen per Handy. „Das ist kein bewusster Roboter, weil er nur auf vorher einprogrammierte Reize reagiert und nicht eigenständig denken kann“, lautete einer der Tweets.

Am Ende des Kurses wurden die Roboter in die ethische Dilemma-Situation „Brett des Karneades“ versetzt – ein Gedankenexperiment, bei dem sich mehrere Schiffbrüchige um die einzige rettende Planke streiten, die aber nur eine Person tragen kann. Dabei beobachteten die Studierenden, wie sich die Roboter ausnehmend unsozial verhalten und gegenseitig vom Brett gestoßen haben. Kann man sie dafür zur Verantwortung ziehen? Nein, so das Fazit des Workshops. Ungeachtet der wachsenden Autonomie der Roboter, letzten Endes bleibt der programmierende und die Technik überwachende Mensch moralisch verantwortlich.

An der Exkursion nahmen Studierende aus den Modulen „Unternehmensethik“ von Alexander Herzner und „Technikphilosophie/Informationsethik“ von Prof. Dr. Dominik Heckmann sowie Studierende des Zertifikats „Ethik und Nachhaltigkeitsmanagement“ teil. Durchgeführt wurde die Veranstaltung im Rahmen der INDIGO-Kooperation (Internet und Digitalisierung Ostbayern). Nach dem erfolgreichen Verlauf des Workshops ist ein Ausbau der Zusammenarbeit im Bereich der Lehre geplant.

 

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