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Beiträge unserer „Zugvögel“

International Summer School in Australia

Weidener Seifenkiste mit russischen Studenten*innen der TSTU

Im Rahmen des OTH-Clusters „Energieeffiziente und Ressourcenschonende Baustoffe und Bauverfahren wird bereits seit dem Wintersemester 2015 unter der Führung der Fakultät Wirtschaftsingenieurwesen, in Kooperation mit dem Unternehmen Strobel Quarzsand GmbH, der Tambov Technical University (TSTU) sowie der University of South Australia (UniSA) auf verschiedenen Ebenen an der Thematik Ultrahochleistungsbetone (eng.: Ultra High Performance Concrete, kurz: UHPC) gearbeitet.

Weidener Seifenkiste mit russischen Studenten*innen der TSTU

Die Zielsetzung während Studierendenprojektes im Sommersemester 2018 bestand darin, auf Basis der geleisteten Vorarbeiten eine geeignete Rezeptur zur Herstellung von UHPC abzuleiten und dessen Eigenschaften sowie seine Verarbeitbarkeit anhand eines Anwendungsbeispiels darzustellen sowie die Fähigkeiten des UHPC während des diesjährigen Weidener Seifenkistenrennen zu präsentieren.

Die gewonnen Erkenntnisse während des Zeitraumes vom 01. März bis 25. September über den Umgang und die Verarbeitbarkeit von UPHC wurden anschließend während eines 10-tägigen Australienaufenthalts an der UniSA vorgestellt.

Die Themenbereiche

Zum Auftakt des 10-tägigen Aufenthaltes in Adelaide wurde ein Überblick über den zentralen Themenbereich der Deutsch-Australischen Summer School in Weiden sowie weitere Themenbereiche der australischen Studenten in Form eines Symposiums mit anschließender Diskussionsrunde vermittelt. Unter den Vortragenden waren Professoren und Doktoranten der UniSA sowie Studenten der OTH Weiden.

Während der dreitägigen Präsentationsrunde sind drei Themenblöcke durch die Projektmitwirkenden ausführlich behandelt und diskutiert worden:

1. UPHC

2. Umgang mit der knappen Ressource Wasser in Australien

3. Aufbereitung von Quarzsanden des Unternehmens Strobel Quarzsand

Persönlicher Austausch

Nachdem die einzelnen Themenblöcke im Detail diskutiert worden waren, bot sich in einer entspannten Atmosphäre eine erste Möglichkeit des Austausches mit den Studenten und den Teilnehmern der Deutsch-Australischen Summer School. Hierbei konnten wir uns zum ersten Mal über persönliche Angelegenheiten austauschen, und dabei erfuhren wir viel Neues über den Kontinent Australien und seine Bevölkerung, Entwicklung, Kultur und Wirtschaft sowie das Studentenleben an der UniSA.

Campusführungen

An den darauffolgenden Tagen folgten interessante Führungen über den Campus der UniSA mit dem Schwerpunkt Wasseraufbereitung und -qualität in Australien. Adelaide bezieht sein Wasser aus dem Murray-Darling Bain. Während der Führung erfuhren wir, dass 75 Prozent des gesamten Wasserbedarfs für die Landwirtschaft, Industrie und den persönlichen Bedarf damit gedeckt werden. Bei großer Trockenheit wie in den vergangenen letzten Jahren wird dies zukünftig zu einem großen Problem führen.  Zur Sicherstellung der Wasserversorgung wird zusätzlich die Aufbereitung von Meereswasser realisiert. Im sogenannten Umkehrosmose-Verfahren wird Meereswasser unter Hochdruck durch halbdurchlässige Membrane gepresst, dabei bleiben Rückstände, Keime und Salze zurück und übrig bleibt das Trinkwasser. Dies ist zwar eine gute Lösung zur Beseitigung der Wasserknappheit, führt aber dazu, dass der Energiebedarf enorm ansteigt.

Zum Ende des Besuches an der UniSA folgte ein Einblick in die Forschungseinrichtungen und -labore des Bauingenieurwesens. Hierbei konnten wir die eindrucksvolle Bandbreite an hergestellten und untersuchten Prüfkörper in Augenschein nehmen. Des Weiteren konnten wir die theoretischen Fähigkeiten, die wir über die vergangenen Tage sammelten, direkt vor Ort unter Beweis stellen.

Little Sahara

Während der letzten gemeinsamen Tage planten die Studierenden in Zusammenarbeit mit ihrem Prof. Dr.-Ing. Magnus Jaeger einen Ausflug nach Kangaroo Island, der drittgrößten Insel Australiens ungefähr 110 Kilometer südwestlich von Adelaide im Gulf Saint Vincent im Bundesstaat Südaustralien. Zu einem der ersten Ziele zählte Little Sahara, welche - wie der Name bereits sagt - aus eindrucksvollen Dünen aus weißem Sand besteht. Es ist die größte Ansammlung von Dünen nahe der Südküste. Zwischen Seal Bay und Vivonne Bay gelegen, erstreckt sie sich mit einer Länge von über 15 Kilometern. Die spektakuläre Aussicht vom Gipfel auf die Dünen und die Vegetation sind die Mühen des Aufstieges definitiv wert.

Die darauffolgenden Tage besuchten die Projektmitglieder den Flinders-Chase-Nationalpark mit den folgenden Hauptattraktionen: Flinders Chase, Remarkable Rocks und Cape Borda. Zudem leben in dem Nationalpark eine der größten Koalapopulationen Australiens. Mittlerweile sind sie sogar eine Plage, da sie die Eukalyptusbestände bedrohen. Trotzdem haben wir es uns nicht nehmen lassen, während der Wanderung durch den Nationalpark nach Koalas zu suchen.

Des Weiteren leben noch zahlreiche Kängurus, Wallabys, Echidnas und viele weitere Tierarten auf der Insel. An den Küsten findet man sogar Zwergpinguinkolonien, und nach einer kurzen Suche unter der Führung einer professionellen Tierpflegerin des Kangaroo Island Penguin Centre fanden wir sogar ein paar einzelne Pinguine in den Eingängen ihrer Höhlen.

Des Weiteren besuchten wir während des Besuches auf Kangaroo Island verschiedene Strände, um die hiesige Qualität der Sande genau zu erforschen und um im Selbststudium mehr über die Sandvorkommen in Südaustralien zu lernen. Dabei handelt es sich um Sande mit einer geringeren Qualität, da diese einen hohen Kalziumanteil und starke Verunreinigungen besitzen. Dies liegt vor allem an den vorgelagerten Korallenriffen von Australien

Wasserknappheit

Rückblickend ist zu sagen, dass wir durch die Teilnahme an der Deutsch-Australischen Summer School unseren sehr technisch geprägten Blickwinkel während des Projektes um neue Perspektiven und Sichtweisen erweitern konnten.  Besonders der fortschreitende Klimawandel und deren Folgen sind in Down Under bereits heute deutlich sichtbar. Dabei stellt Wassermangel ein akutes Problem für den roten Kontinent dar, da dieser im unmittelbaren Zusammenhang mit dem Klimawandel und Buschbränden steht. Dies wird vor allem in Südaustralien sichtbar, aber auch in den übrigen Teilen des Landes herrscht Wassermangel. Selbst die Entsalzung von Meereswasser über Umkehrosmose führt zu einem höheren Energieverbrauch, der wiederum zu Erhöhung des Ausstoßes an Kohlendioxid führt. Deswegen ist heutzutage ein sparsamer Umgang mit der Ressource Wasser von höchster Wichtigkeit, nicht nur in Australien, sondern auch bei uns.

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