Beiträge unserer „Zugvögel“
SummerSchool in Glasgow
Lokale und internationale Referenten halten Vorträge und Workshops zu verschiedenen Themen. Die Referenten reichen von Kommilitonen bis hin zu international anerkannten Experten.
Ebenso wie die Referenten kommen auch die Teilnehmer aus aller Welt: lokale Teilnehmer aus Schottland, Studenten und Professoren der kanadischen Simon Fraser University, Teilnehmer aus der Industrie z.B. aus England und Frankreich sowie deutsche Studenten der OTH AW. Viele der Referenten nehmen auch selbst für die ganze Woche oder zumindest für einige Tage teil.
Während der gesamten Reise kann man seinen Horizont erweitern. Die Vorträge decken ein breites Themenspektrum ab und an den Abenden können sich die Studenten untereinander austauschen. In der Unterkunft (Queen Margret Residency) gibt es dafür einen Aufenthaltsraum mit Kicker, Tischtennis und Billardtisch. Die Zimmer selbst sind 5er-WGs mit eigener Küche. Hier haben wir abends mit einem Teil der Kanadier gekocht und uns ausgetauscht.
Die Plätze für die SummerSchool sind leider begrenzt. Interessenten müssen sich daher vorher bei dem entsprechenden Professor bewerben, für uns war das noch Prof. Dr. Andreas Aßmuth, der ab dem nächsten Semester nicht mehr zu unserer Hochschule gehört. Die Auswahl erfolgt anhand der bisherigen Studienleistungen, der belegten Fächer und des gezeigten Interesses am Themengebiet IT-Sicherheit. Die Studienrichtung aus der Informatik oder E-Technik selbst spielt hier keine große Rolle, von KI, Informatik über Elektrotechnik bis hin zur Medieninformatik ist alles vertreten. Einigermaßen sicheres Englisch ist fast die einzige Voraussetzung.
Um die Anreise muss sich jeder selbst kümmern, hier bietet es sich an, Gruppen zu bilden und den gleichen Flug zu buchen. Auch die Anreise mit dem Zug ist möglich.
Wenn man dann in Glasgow am Flughafen angekommen ist (Achtung, neben dem großen Glasgower Flughafen gibt es noch einen kleinen, der unangenehm weit abseits liegt!), geht es auch schon mit dem Airport Express in Richtung Stadtzentrum. Hier wurden wir in den letzten Jahren immer von Gästen der Dudelsack-WM empfangen.
Die Anreise mit dem Zug dauert allerdings deutlich länger, hier muss man ca. 2 Tage einplanen. Von Amberg geht es mit der Regio nach Nürnberg und von dort mit dem ICE weiter. Ziel ist Brüssel, wo auch der erste Reisetag endet. Am nächsten Morgen geht es mit dem Eurostar weiter nach London. Wer schon immer mal den Eiffelturm sehen wollte hat Glück, denn der Eurostar fährt auch ab Paris.
Von London aus geht es dann auf die letzte Etappe der Reise, 4 ½ Stunden später heißt euch der Bahnsteig in Glasgow Central willkommen.
Der erste offizielle Tag der SummerSchool ist Montag, am Sonntag davor haben wir uns bereits mit den kanadischen Studenten getroffen und die lokale Clyside Distillery besichtigt. Die Tour kostet etwa 20 Euro. Die Tourguides erzählen etwas über die Geschichte Glasgows, des Whiskybrennens und die Geschichte der Destillerie. Die Tour endet mit einer Verkostung von drei Sorten, wer möchte kann auch den "New Make Spirit" probieren. Das ist ein un- oder teilgereifter Whisky, der je nach Destillerie sehr unterschiedlich schmeckt.
Der Montag beginnt mit Kaffee, Tee und Keksen, die bei Bedarf in den Pausen aufgefüllt werden können. Mittags gibt es meist Sandwiches und Wraps, dazu Obst, Kuchen und Chips. Die Lunchboxen sind gekennzeichnet, vegetarisch, vegan, glutenfrei und halal. Auf Unverträglichkeiten und Vorlieben wird geachtet.
Während im Laufe der Woche mehrere Workshops besucht werden, besteht das Symposium am Montag aus vielen Vorträgen über die aktuelle Forschung der Teilnehmer. Die Themen sind breit gefächert, neben technischen Themen wie der digitalen Forensik (der Referent Ian Ferguson ist auf diesem Gebiet führend) sind auch viele kriminologische Aspekte vertreten. Das ist für viele von uns Neuland, ist aber der Studienschwerpunkt unserer kanadischen Delegation und es ist interessant zu sehen, wie die Herangehensweise an Cybercrime und IT-Sicherheit aus anderen Disziplinen bewertet und erforscht wird.
In diesem Jahr verband der kanadische Leiter Dr. Richard Frank beide Themen: KI-gestützte Erkennung von Menschenhandel in Online-Anzeigen für Sexarbeiter. Er stellte vor, wie in Zusammenarbeit mit der Polizei ein KI-gestütztes Tool entwickelt wurde, um diese Art von Anzeigen auf verschiedenen Online-Plattformen automatisiert zu sammeln und nach Hinweisen auf Menschenhandel zu suchen.
Die SummerSchool endete mit einer Diskussion geführt von Dr. Richard Frank über die zukünftigen Herausforderungen der Bekämpfung von Cybercrime, welche einige der Vorträge vereinte und einen schönen Abschluss der gesamten Woche schaffte.
Kommentare zu diesem Artikel (0)
Noch keine Kommentare vorhanden? Schreib’ doch den ersten Kommentar zum Beitrag!