Die Lösung für alle, die alles wollen
Ich interessiere mich für Vieles und für Verschiedenes. Mein Studium gibt mir aber nur die Möglichkeit in eine Richtung zu lernen. Das ärgerte mich ziemlich, bis eine Freundin mir schließlich die Lösung für meine Problem präsentierte: die vhb.
Als ich nach meinem Traumstudium suchte, steckt ich in einem Dilemma: ich wollte zu viel. Ich habe bei der Studienorientierung das getan, was allen empfohlen wird: persönliche Interessen herausfinden und dementsprechend den Bereich der möglichen Studiengänge einschränken. Das Problem: das einzige Gebiet das definitiv aus dem Rennen geworfen wurde, waren Naturwissenschaften. Alles andere blieb und ließ sich nicht so leicht ignorieren – zumindest hatte ich dabei das unangenehme Gefühl einmalige Chancen zu vertuen – also ließ ich es und hatte schließlich eine bescheidene Liste von rund 20 potenziellen Studiengängen aus rund 5 verschiedenen Themengebieten. Damals war es Anfang Juli. Ich hatte Kopfschmerzen, die je näher ich dem 15. Tag dieses Monats kam, immer penetranter wurden. Bis dahin liefen die Bewerbungsfristen fürs kommende Wintersemester.
Eine Hilfe
Meine Retterin in der Not war schließlich eine gute Freundin. Sie studierte bereits seit einem Jahr. Beim gemeinsamen Kaffeetrinken kamen wir unweigerlich auf das Thema zu sprechen, dass wie eine graue Wolke über mir und eine strahlende Sonne über ihr hing: das Studium. Bei ihr lief es super. Sie erzählte mir freudestrahlend von ihren Medizinvorlesungen, sie jammerte über die bevorstehenden Prüfungen und der endlosen Liste an Aktivitäten, die sie in „nur“ drei Monaten Semesterferien unterbringen musste – typisches Studentenleben eben. Unter anderem erzählt sie mir von drei Wochen Sprachurlaub in Stockholm. Ich stutzte, hielt inne, als ich gerade die Tasse Kaffee an meinen Mund heben wollte. „Seit wann spricht du schwedisch?“ Meine Freundin zuckte mit den Schultern. „Ich hab einen Kurs besucht“, meinte sie leichthin. „An der Uni? Da gibt’s einen Schwedischkurs?“ Ich war sofort hellwach. Sprachenlernen stand hoch oben auf meiner erarbeiteten Interessenliste, ein Philologiestudium leider ziemlich weit unten auf der Liste der potenziellen Studiengänge – die Berufsaussichten waren mir leider zu schlecht für ein höheres Ranking. „Nicht direkt an der Uni“, erwiderte meine Freundin „An der VHB.“ Ich blickte sie fragend an. „Virtuelle Hochschule Bayern“, erklärte sie daraufhin. „Ein Verband von vielen Hochschulen in Bayern. Eine Uni bietet dort einen Online-Kurs an, an dem Studierende aller anderen Hochschulen auch teilnehmen dürfen. Es gibt inzwischen echt viele Kurse zu verschiedenen Gebieten. Es ist eine gute Ergänzung zum regulären Studium.“
Nach ein paar Minuten schweiften wir wieder ab zu einem anderen Thema, aber was sie mir über die VHB gesagt hatte, bliebt mir im Gedächtnis. Als ich nach Hause kam, tat ich das was alle jungen Leute tun, wenn sie etwas nicht aus dem Kopf bekommen, das sie wissen wollen: ich startete eine Suchanfrage im Internet. Die Webseite der Virtuellen Hochschule Bayern überzeugt nicht gerade mit inspirierendem Design und offensiver Werbung. Motiviert durch die Worte meiner Freundin ließ ich mich davon nicht abschrecken und klickte mich durch das Kursangebot. Ich sah wie sich neue Möglichkeiten vor mir auftaten. Ich musste nicht mehr den EINEN Studiengang finden. Es reicht einen zu finden, der meine wichtigsten Entscheidungskriterien erfüllte. Alle anderen Interessen ließen sich in befriedigendem Maße mit Kursen der VHB stillen. Und wer weiß, rasten meine Gedanken voran, die Hochschule an der ich studieren werde, wird sicherlich auch studienbegleitende Kurse anbieten. Das waren jede Menge Möglichkeiten, die ich vorher nie bedacht hatte.
Eine Alternative
Dieses Schlüsselerlebnis liegt ziemlich genau zwei Jahre zurück. Ich habe mich inzwischen für einen Studiengang entschieden. Die Wahl war noch immer schwierig, aber ich habe in den vergangenen vier Semestern Kurse der VHB und meiner Hochschule belegt zu Themen, die nach der Entscheidung für einen Studiengang nicht mehr auf meinem Lehrplan standen. Dabei habe ich mir von Geisteswissenschaften über Schlüsselkompetenzen bis zu Wirtschaftswissenschaften alles raus gepickt, was mich interessierte. Ich habe es meiner Freundin nachgetan und mich für den Schwedisch-Kurs eingeschrieben.
Das Kursangebot ist ständig in Entwicklung. Neben dem „klassischen“ Kursprogramm für Studenten, bietet die VHB auch eine „Open-VHB“ an. Die Kurse können alle belegen, egal ob an einer Hochschule eingeschrieben oder nicht. Die Auswahl ist dort etwas eingeschränkter und die Anrechnung ans Studium ist ausgeschlossen, aber das Angebot bietet dennoch eine sinnvolle und qualitative Weiterbildung für jedermann.