Prozessmanagement in Prag: interdisziplinär, interkulturell, interessant
Die tschechischen Städte Pilsen und Prag sind nicht nur touristisch sehenswert, sondern bieten auch im Hochschulbereich viele Möglichkeiten. Das weiß auch Prof. Dr. Matthias Lederer von der Weiden Business School der OTH Amberg-Weiden zu schätzen. Der Professor für Wirtschaftsinformatik war Anfang November mit seinen Studierenden des Masterstudiengangs „Digital Business“ bereits zum zweiten Mal zu Gast an der Technischen Universität ČVUT in Prag.
Deutsch-tschechische Teams erarbeiten Prozessmodelle
Im Mittelpunkt des Aufenthalts in der tschechischen Hauptstadt standen zwei intensive Tage zu den Themen digitales Prozessmanagement und agile Entwicklungsframeworks. Vor Ort wurden in Seminaren Prozessmodelle entwickelt, simuliert und optimiert. Darüber hinaus hielten die Studierenden in interdisziplinären Gruppen Vorträge zu agilen Entwicklungsansätzen wie LeSS (Large-Scale Scrum), SAFe (Scaled Agile Framework) und DevOps. Diese Präsentationen wurden zunächst virtuell erarbeitet und anschließend in Prag zusammengestellt und präsentiert. Die acht Teilnehmenden der OTH AW arbeiteten gemeinsam mit den tschechischen Studierenden in Gruppen. Diese Teamarbeit in englischer Sprache mit zunächst unbekannten Mitgliedern stellte für beide Seiten eine praxisorientierte Vorbereitung auf das Berufsleben dar. „Nach meiner Vorlesung zu den Grundlagen des IT-Projektmanagements hatten die Gruppen nicht nur Zeit zum Austausch, sondern konnten abschließend mit professionellen Präsentationen zu den Ergebnissen ihrer Gruppenarbeit überzeugen“, resümiert Prof. Dr. Matthias Lederer.
Tschechische Kultur und fachlicher Austausch
Das kulturelle Rahmenprogramm wurde von den Prager Studierenden gestaltet: Eine Stadtführung mit Einblicken in die Geschichte Tschechiens und der Hochschule, gemeinsames Bowling mit Quiz und Siegerehrung sowie traditionelles tschechisches Essen standen auf dem Programm. „Der Austausch mit den Prager Kommilitonen und das Kennenlernen der tschechischen Kultur waren bereichernde Erfahrungen“, berichteten die Studierenden der OTH Amberg-Weiden.
Die Kooperation mit Ing. Petr Fanta, Ph.D., der am Masaryk Institute of Advanced Studies der ČVUT Projektmanagement lehrt, wurde Mitte 2023 von Lederer initiiert. Beide profitieren vom fachlichen Austausch und haben bereits mit der Planung einer Fortsetzung im nächsten Jahr begonnen.
KOMO unterstützt Projekte in Mittel- und Osteuropa
Organisatorisch begleitet und finanziell unterstützt wurde die Exkursion nach Prag vom KOMO, dem Kompetenzzentrum Bayern - Mittel- und Osteuropa. „Wir bieten auch allen anderen Lehrenden und Studierenden der Hochschule, die Mittel- und Osteuropa entdecken wollen, Beratung und Unterstützung an“, so Leiterin Marian Mure.
Erfolgreiche Auftaktveranstaltung des Technologie Campus in Schwandorf
Brücke zwischen Wirtschaft und Wissenschaft – Zur Informationsveranstaltung des Technologie Campus (TC) Schwandorf begrüßte Thomas Ebeling (Landrat Landkreis Schwandorf) rund 50 Gäste aus regionalen Unternehmen und der Ostbayerischen Technischen Hochschulen Amberg-Weiden und Regensburg. Sie alle kamen am 27. November 2024 zusammen, um sich über Kooperations- und Fördermöglichkeiten zwischen regionalen Unternehmen und ansässigen Hochschulen auszutauschen. Als gemeinsames Ziel von Wirtschaft und Wissenschaft formulierten die Vizepräsidenten Prof. Dr. Wolfgang Weber (OTH Amberg-Weiden) und Prof. Dr. Oliver Steffens (OTH Regensburg), die Wirtschafts- und Innovationskraft der Region zu stärken.
Das große Interesse am TC Schwandorf mit Schwerpunkt Kreislaufwirtschaft und Nachhaltigkeit, welches sich auf die Themen Energie, Digitalisierung und Ressourcen fokussiert, soll nun als „Initialzündung“ genutzt werden, um konkrete Kooperationen anzustoßen, so der Geschäftsführer des Technologie-Campus Dr.-Ing. Thomas Niehoff.
Im Veranstaltungssaal des Zweckverbands Müllverwertung Schwandorf konnten sich Unternehmensvertreter über konkrete Kooperationsmöglichkeiten mit den Hochschulen informieren und austauschen. Neben einem Überblick zu anwendungs- und transferbezogenen Projekten gab es auch praktische Tipps zu Förderangeboten für kleine und mittlere Unternehmen (z.B. Innovationsgutschein, Technologieförderprogramme wie das Zentrale Innovationsprogramm oder das Bayerische Verbundforschungsprogramm). Spannende Einblicke gewährten die praxiserfahrenen Referenten in verschiedene Phasen der Förderantragstellung – von der Projektskizze über den Mittelabruf bis hin zum Abschlussbericht oder gar Anschlussprojekt. Zudem gab es viel Raum für informelle Gespräche. Besonders hervorgehoben wurde die gelungene Mischung aus praxisnahen Impulsen und der angenehmen, offenen Atmosphäre, die zu weiterführenden Diskussionen anregte.
Die Auftaktveranstaltung des Technologie Campus Schwandorf stieß auf große Resonanz. Die Organisatoren freuen sich bereits auf die nächsten Termine und hoffen, die positive Dynamik weiter zu nutzen. Insgesamt ist eine gute Basis für den wechselseitigen Wissens- und Technologietransfer gebildet, um die Forschungsinitiative und die Wirtschaftskraft in der Region zu steigern. Die nächsten Veranstaltungen in Schwandorf sind für das nächste Jahr geplant.
ZLS trifft Paralympics: Medaillengewinner testet seine Grenzen
Er hat Bronze, Silber und Gold in Paris gewonnen. Er ist Schwimmer. Er ist erst siebzehn Jahre alt. Er ist blind. Und kürzlich kam er ins Zentrum für Leistungsdiagnostik und Sportmedizin (ZLS) der OTH Amberg-Weiden in Weiden, um herauszufinden, wie er in Zukunft ein noch besserer Sportler werden kann.
Als David Kratochvíl die Räume des ZLS betritt, erwarten ihn bereits eine Reihe gespannter Gesichter. Darunter auch Hochschulpräsident Prof. Dr. Clemens Bulitta, der sich aus zwei Gründen besonders über den tschechischen Gast freut: Zum einen legt die Hochschule einen Schwerpunkt auf die Zusammenarbeit und den Austausch mit Ländern aus Mittel- und Osteuropa. Zum anderen ist er selbst begeisterter Hobbyschwimmer und hat die Wettkämpfe bei Olympia verfolgt.
Auch Prof. Dr. Christian Schmidkonz, Leiter des ZLS, und Christian Wolf, Geschäftsführer des Kooperationspartners hohpe GmbH, freuen sich über den besonderen Besuch. Sie begleiten den Schwimmer bei der Leistungsdiagnostik. „Wir beginnen mit einer Körperanalyse. Dann geht es auf das Fahrrad“, erklärte Schmidkonz den Ablauf. „Dort analysieren wir die Sauerstoffaufnahme und wie fit du bist. Am Ende besprechen wir alle Werte und können dir sagen, an welchen Stellschrauben du noch drehen kannst.“
Kämpfernatur trotz Schicksalsschlag
Seine Eltern Stanislava und Jiří sind immer an seiner Seite. Sie sind seine Trainer, Betreuer und seine größten Fans. Beide sind dankbar für die Möglichkeiten, die die OTH Amberg-Weiden ihrem Sohn bietet. Sein großer Erfolg und die damit verbundenen Perspektiven übersteigen bei weitem ihre Vorstellungen. Eigentlich hatten sie gelernt, bescheiden mit ihren Hoffnungen zu sein.
Als ihr Sohn David als Kleinkind an Krebs erkrankte, war ihr einziger Wunsch, dass er überlebt und ein glückliches Leben führen kann. Als er ein Jahr alt war, verlor er ein Auge. Mit sechs Jahren erblindet er vollständig. Jahrelang muss der kleine Junge langwierige und kräftezehrende Behandlungen über sich ergehen lassen. Schon damals zeigte sich seine Kämpfernatur.
Eine Eigenschaft, mit der Kratochvíl auch danach alle Erwartungen übertraf und bereits in jungen Jahren zu einem der Besten seines Sports wurde. Bereits mit 13 Jahren hätte er an den Olympischen Spielen in Tokio teilnehmen können, doch er ließ einem 58-Jährigen den Vortritt, für den es die letzte Chance auf eine Olympiateilnahme war. Seine eigene Olympiakarriere beginnt der heute 17-Jährige also 2024 und kehrt mit einer kompletten Medaillensammlung aus Paris zurück.
ZLS mit Olympiastützpunkten vergleichbar
Die soll der 17-Jährige erst einmal zeigen, bevor der Leistungstest beginnt. „Wir haben schon viele Prominente bei uns testen dürfen“, sagt Schmidkonz, „aber ein dreifacher Paralympics-Sieger war noch nicht dabei.“ Bisher kamen vor allem Triathleten, Eishockeyspieler, Fußballer und Hobbysportler ins ZLS, das mit einer Ausstattung wie an Olympiastandorten Profi- und Freizeitsportler aus der ganzen Region anzieht. „Unser Anspruch ist es, allen, die zu uns kommen – egal ob Leistungs- oder Hobbysportler – individuelle und für sie passende Möglichkeiten aufzuzeigen, ein möglichst gesundes und langes Leben zu führen“, beschreibt Schmidkonz das Angebot des ZLS.
Das gelte auch für Kratochvíl. Er entdeckte das Testzentrum bei einem Besuch seiner Schulklasse an der OTH Amberg-Weiden. Er fragte Zuzana Verešová, Mitarbeiterin des Kompetenzzentrums Mittel- und Osteuropa (KOMO), ob er sich testen lassen könne, und sie machte es möglich. Verešová ist auch beim Test dabei und übersetzt für ihn, wenn er bei der Körperfettmessung stillhalten soll, wie er die Maske für den VO2-max-Test tragen muss, was das Display des Fahrrads anzeigt und motiviert ihn, bis an seine Belastungsgrenze zu gehen.
Aussagekräftige Analyse und Trainingsempfehlung
Vor allem Letzteres sei bei der Messung wichtig, erklärt Schmidkonz: „Bei der Spiroergometrie ermitteln wir die Belastbarkeit der Lunge und des Herz-Kreislauf-Systems. Dafür muss man bis an die Grenze der völligen Erschöpfung gehen.“ Für Kratochvíl ist genau das besonders spannend. Leistungstests habe er schon oft gemacht, aber noch nie in dieser Intensität und dementsprechend aussagekräftig über seinen Trainingszustand.
„Der ist gut“, erklärt ihm Wolf bei der anschließenden Auswertung der Ergebnisse. „Aber Verbesserungspotenzial gibt es immer.“ So könne der Schwimmer beispielsweise noch an seiner Rumpfmuskulatur arbeiten. Seine Sauerstoffaufnahme ist überdurchschnittlich gut, allerdings zeigt die Analyse auch, dass er Fettreserven und Kohlenhydrate unterschiedlich stark verstoffwechselt. Gerade wenn er lange Strecken schwimmt, wäre es besser, länger von den Fettreserven und erst später von den Kohlenhydraten zu zehren. „Beim Laufen würde man sagen, nur so schnell, dass man noch reden kann“, beschreibt Wolf, was er am Training ändern würde. „Beim Schwimmen würde ich das so übersetzen, vormittags eine schnelle Einheit und nachmittags nur so schwimmen, dass du nicht untergehst und gefühlt ewig schwimmen kannst.“
Kratochvíl nimmt die neuen Erkenntnisse mit nach Hause und überlegt, wie er sie in sein Training integrieren kann. Er und seine Eltern bedanken sich mehrfach für die Möglichkeit der Leistungsanalyse im ZLS. Gut möglich, dass sich daraus eine längerfristige Zusammenarbeit entwickelt und der erfolgreiche Paralympics-Sieger nun öfter an die OTH Amberg-Weiden kommt. „Wir würden uns jedenfalls freuen, ihn auf seinem Weg weiter begleiten zu dürfen und einen kleinen Beitrag dazu zu leisten, ihn auch für die nächsten Olympischen Spiele fit zu machen“, sind sich Schmidkonz und Wolf einig.
Studienanfänger*innen erwartet ein umfangreiches Angebot aus über 50 Bachelor- und Masterstudiengängen, darunter auch englischsprachige und berufsbegleitende Angebote.
Auslandssemester, Auslandspraktikum, Summer- und Winterschools, Sprachkurse – es gibt viele Möglichkeiten, während des Studiums internationale Erfahrung zu sammeln.
Weiterbildung
Egal ob nebenberuflich Weiterbildung, Kurse, Zertifikate oder berufsbegleitende Studiengänge – OTH Professional steht im Rahmen des Angebotes der OTH Amberg-Weiden für die optimale Verbindung von Beruf und Bildung bzw. Weiterbildung auf Hochschulniveau.
Forschung
Angewandte Forschung und der damit eng verbundene Technologietransfer in die Praxis hat bei uns einen hohen Stellenwert. Auch bieten wir mit dem eigenen Promotionsrecht in zwei Forschungsschwerpunkten und in Kooperation mit nationalen und internationalen Universitäten die Möglichkeit zur Promotion.
Der Wissens- und Technologietransfer zwischen Hochschule und Unternehmen der Wirtschaft stärkt die Innovationskraft und somit die wirtschaftliche Entwicklung der Region.
Zeit, die festliche Abendgarderobe aus dem Schrank zu holen: Die OTH Amberg-Weiden rollt den roten Teppich aus und feiert mit einer rauschenden Ballnacht ihr 30-jähriges Bestehen.
Die Tanz- und Partyband Andorras begleitet den Abend mit ihrem vielseitigen Repertoire. Wir freuen uns außerdem auf mitreißende Showacts wie eine Akrobatik- und Lichtershow und viele weitere Highlights.
KI-basierte Chatbots und Wissensmanagement für Unternehmen
Das Innovations- und Kompetenzzentrum Künstliche Intelligenz lädt ein zu einem spannenden Vortrags- und Diskussionsabend über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Large Language Models (LLMs).
In Zusammenarbeit mit der IHK Regensburg und dem Bavarian Center for Software Innovation werden Anwendungen und Customisierung von LLMs mit Beiträgen aus Forschung und Wirtschaft (best practices) vorgestellt.
Programm KI-basierte Chatbots und Wissensmanagement für Unternehmen
LLMs (Large Language Models) einsetzen und anpassen an die Unternehmensanforderungen
17.00 – 17.15 Uhr Begrüßung durch Vizepräsidentin Prof. Dr. rer. pol. habil. Mandy Hommel Begrüßung Vorstellung IKKI und BCSI (Prof. Dr. Ulrich Schäfer)
17.15 – 17.40 Uhr Einführung in Retrieval Augmented Generation (Sebastian Steindl) Retrieval Augmented Generation verbindet die „semantische Superkraft“ von großen Sprachmodellen (LLMs) mit Information Retrieval und ermöglicht Antworten auf Basis von digital vorliegendem Unternehmenswissen
17.45 – 18.10 Uhr Vorstellung des OTH-AW Chatbots (Prof. Dr. Patrick Levi) Der OTH-AW Chatbot konnte den Best Project-Preis gewinnen und soll Fragen rund um das Studium und die OTH-AW beantworten, wofür neueste LLM-Technologien zum Einsatz kommen.
18.15 –18.40 Uhr Best-Practices aus der Reisebuchungs-Chatbot-Anwendung bei der adigi GmbH (Nicolas Götz & Nicole Macher) adigi digitalisiert die Reisebuchung und setzt dabei unter anderem auf eine Chatbot-Anwendung. Die Industrieexperten stellen ihre Erfahrungen und Erkenntnisse vor.
18.50 – 19.30 Uhr Workshop zum Einsatz im Unternehmen Die Teilnehmer*innen diskutieren nach den Vorträgen in Gruppen über neugewonnene Einsatzideen, Potenziale und Hürden in ihren jeweiligen Berufen und Branchen.
ab 19.30 Uhr Get-Together mit Catering
Für die Teilnahme ist keine Anmeldung erforderlich, kommen Sie einfach vorbei und genießen Sie Einblicke und Diskussionen in die KI.
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