Inverted Classroom Konzept

In Kooperation mit dem Pearson Verlag wurde 2017 an der OTH Amberg-Weiden ein deutschlandweit bisher einmaliges Pilotprojekt für den Test einer Lernplattform im Bereich der Wirtschafts­wissen­schaften gestartet. In der Veranstaltung Volkswirtschaftslehre und -politik, in der seit vielen Jahren das weit verbreitete Lehrbuch Makroökonomie (Blanchard / Illing) eingesetzt wird, kommt seitdem die digitale Lernumgebung „MyMathLab“ im Teil Arbeitsmarkt und Wachstum zur Anwendung und wird auf ihre Wirkungen in der Lehre evaluiert.
In Verbindung mit der Implementierung der Lernplattform erfolgte auch eine Anpassung des Veran­staltungskonzeptes durch die Einführung des Inverted Classroom Konzepts, wobei jedoch grundle­gende Elemente wie Inhalte und die Gestaltung der Klausur konstant blieben. Um den Erfolg des Inverted Classroom Konzepts im Sinne der Evaluations- und Wirkungsforschung zu belegen, müsste eine Verbesserung der Zielgröße Studienergebnisse vorliegen und die Maßnahme ursächlich dafür sein. Eine wissenschaftlich anerkannte Methode ist in diesem Zusammenhang die Verwendung von randomisierten kontrollierten Experimenten, die im laufenden Hochschulbetrieb jedoch kaum um­setzbar sind. Deshalb verwenden wir verschiedene Kontrollgruppenkonzepte, die auf dem Differenz-von-Differenzen-Ansatz beruhen.

Die Ergebnisse erweisen sich insgesamt als robust: Alle Schätz­ungen weisen auf eine mit der Einführung des Inverted Classroom Konzepts einhergehende durch­schnittliche Verbesserung der Klausurleistungen von ungefähr 25 % im Jahr 2017 hin. Weitere Einsatz­mög­lich­keiten im Hochschulalltag und die wesentlichen Annahmen des Ansatzes werden diskutiert, sowie weitere Möglichkeiten und Methoden einer evidenzbasierten Evaluation im Hochschulalltag.

Veröffentlichungen: