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Fortschritte in der Arthritisforschung: Neue Studie von Prof. Dr. Schmidkonz

Prof. Dr. med. habil. Christian Schmidkonz zeigt, dass die OTH Amberg-Weiden nicht nur in der Lehre, sondern auch in der Forschung herausragt. In Zusammenarbeit mit einem internationalen Team von Forschenden hat der Professor für Medizin und Gesundheitsökonomie einen neuen Krankheitsmechanismus bei rheumatoider Arthritis entdeckt. Die Ergebnisse werden nun in einer der weltweit führenden medizinischen Fachzeitschriften, „Nature Immunology“, veröffentlicht.

Die zentrale Erkenntnis der Forschung ist, dass bestimmte Bindegewebszellen, sogenannte Fibroblasten, im Gelenk sowohl Zerstörungen verursachen als auch Gelenkentzündungen aktiv auflösen können. Durch den Einsatz von Positronen-Emissions-Tomographie Computer Tomographie (PET/CT) macht Schmidkonz in Kooperation mit einer Erlanger Arbeitsgruppe unter Leitung von Prof. Dr. med. Andreas Ramming und Dr. Simon Rauber Aufnahmen entzündeter Gelenke. Anschließend entnahmen sie Gewebeproben und untersuchten sie molekularbiologisch.

Das Forscherteam stellte dabei fest, dass bestimmte Proteine in den Fibroblasten ihre Aktivität anzeigen können. Während einer aktiven Entzündung steigt die Menge dieser Proteine, während sie bei Behandlung der Entzündung wieder abnimmt. Zudem wechseln Fibroblasten während einer Entzündung zwischen zwei Typen: einem, der entzündungsfördernd ist, und einem anderen, der zur Entzündungslösung beiträgt. Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass es im Körper eine komplexe Regulation gibt, wie Zellen während einer Entzündung arbeiten und wie sie sich verändern, wenn die Entzündung abklingt.

Basierend auf diesen Erkenntnissen können nun neue Therapiemöglichkeiten entwickelt werden, um Betroffene von rheumatoider Arthritis in Zukunft noch schonender behandeln zu können.

Eishockey-Nationalspieler an der OTH Amberg-Weiden

Zwei der besten Eishockey-Nachwuchstorhüter Deutschlands, Erik Eder vom ERC Ingolstadt und Noah Pfab von den Dresdner Eislöwen, erwarben im Zentrum für Leistungsdiagnostik und Sportmedizin (ZLS) an der OTH Amberg-Weiden das Performance Zertifikat. Auch einige ambitionierte Läufer, Fahrradfahrer und höherklassige Fußballspieler nutzten die Gelegenheit, um das kürzlich entwickelte Zertifikat zu absolvieren.

Entwickelt wurde das Zertifikat am ZLS gemeinsam mit der HOHPE GmbH, um sowohl Leistungssportler*innen als auch ambitionierten Hobbysportler*innen die Möglichkeit zu geben, ihre eigene Leistung objektiv messen zu lassen, um diese anschließend zu verbessern. „Generell kann dieses Zertifikat auch jeder Athlet des Lebens, also die keine sportlichen Höchstleistungen bringen wollen und können, absolvieren. Am Ende geht es um einen 360 Grad Einblick in die eigene körperliche Leistungsfähigkeit. Diesen Ansatz verfolgen wir ja auch mit der Implementierung an der OTH Amberg Weiden bei den Mitarbeitern im Bereich des Betrieblichen Gesundheitsmanagements“, erläutert Christian Wolf von der HOHPE GmbH.

Bereits seit dem Jahr 2022 kooperieren die Hochschule und die HOHPE GmbH im Rahmen von OTHhealty, um das betriebliche Gesundheitsmanagement weiterzuentwickeln. „Unsere Mitarbeiter sind unser wichtigstes Gut, deswegen ist es enorm wichtig, dass diese auch gesundheitlich fit bleiben oder werden. Durch die Möglichkeiten in unserem Zentrum für Leistungsdiagnostik und Sportmedizin, dass unter ärztlicher Leitung steht, können wir zu einer deutlichen Verbesserung der Fitness beitragen und somit auch einen Beitrag zur Prävention von schweren Erkrankungen leisten“, betont Prof. Dr. med. habil. Christian Schmidkonz, Leiter Zentrum für Leistungsdiagnostik und Sportmedizin.

In Kürze werden erste Teilnahmemöglichkeiten sowohl für Mitarbeitende der OTH Amberg-Weiden als auch für alle, die etwas für ihre Gesundheit tun möchten, bekannt gegeben.

EISHOCKEY-NATIONALSPIELER

INTERVIEW MIT CHRISTIAN WOLF

Performance Zertifikat gibt Einblick in den eigenen Fitnesszustand

Wie fit bin ich eigentlich? Wie kann ich meine maximale Leistungsfähigkeit verbessern und wie Verletzungen vorbeugen? Antworten auf diese und weitere Fragen bietet das neue Performance Zertifikat, das vom Zentrum für Leistungsdiagnostik und Sportmedizin an der OTH Amberg Weiden unter der Leitung von Prof. Dr. med. habil. Christian Schmidkonz und der HOHPE GmbH entwickelt wurde.

Das Zertifikat gibt einen 360-Grad-Überblick über verschiedene gesundheitliche Parameter und den eigenen körperlichen Fitnesszustand. Dafür können modulweise einzelne Tests, z. B. Körperanalyse oder Spiroergometrie gewählt werden. Nutzen können dies Sportler*innen, Athlet*innen und zukünftig im Rahmen des betrieblichen Gesundheitsmanagements auch Angehörige der Hochschule.

Als einer der Ersten erhielt Dr. Thomas List (CFO von BHS Corrugated Maschinen- und Anlagenbau GmbH und Mitglied des Hochschulrats) die Chance, einen Baustein aus diesem neuen Angebot zu testen. Eine ideale Möglichkeit, um im Hinblick auf die Vorbereitung für den NOFI Lauf 2024 den aktuellen Fitnesszustand zu ermitteln.

Prof. Dr. Christian Schmidkonz erhält den Wolfgang-Becker-Forschungspreis 2022 für nuklearmedizinische Forschung

Patienten helfen – das war für Prof. Dr. Christian Schmidkonz nicht nur Motivation, Arzt zu werden, sondern auch, um in die Forschung zu gehen. Und das mit großem Erfolg: jüngst wurde der erst 34-Jährige bereits mit dem fünften renommierten Forschungspreis für seine Arbeit ausgezeichnet. Auf der diesjährigen Tagung der Bayerischen Gesellschaft für Nuklearmedizin erhielt der Professor der OTH Amberg-Weiden den Wolfgang-Becker-Forschungspreis 2022. Durch die prämierte Arbeit soll zukünftig die Behandlung von Patientinnen und Patienten mit Lungenfibrose verbessert werden.

Bei Lungenfibrose handelt es sich um eine Vernarbung der Lunge, wodurch diese ihre Elastizität verliert und sich die Sauerstoffaufnahme verschlechtert. PatientInnen kriegen schlecht Luft und sind teilweise auf eine Sauerstoffflasche angewiesen. Die Krankheit ist nicht heilbar, nur schwer behandelbar und verläuft meist tödlich. Durch die Forschungsergebnisse sollen sich PatientInnen zukünftig gezielter behandeln lassen.

„Anders als bei normaler Computertomografie (CT), die bisher genutzt wird, lasse sich durch eine nuklearmedizinische PET/CT Untersuchung auch erkennen, wie aktiv die Fibrose ist und Rückschlüsse auf die zukünftige Ausdehnung ziehen. Dadurch ist es möglich, die Überlebenschancen der Erkrankten zu verbessern und das allgemeine Patientenbefinden zu stärken“, erläutert Prof. Dr. Christian Schmidkonz. Die Arbeit entstand als Forschungskooperation mit dem Universitätsklinikum Erlangen, wo er Leiter der Arbeitsgruppe „Translational Nuclear Medicine“ ist.

Begeisterter Forscher

Die Begeisterung für Forschung und für bildgebende Verfahren entdeckte Christian Schmidkonz bereits im Studium und bei seiner Doktorarbeit. „Mein Thema war die Herzcomputertomografie und wie man Herzklappen mittels eines Herzkatheters implantiert“, erzählt er. Besonders die bildgebende Forschung hat es ihm dabei angetan. Und so blieb er auch nach seiner Promotion und Facharztausbildung in Nuklearmedizin am Universitätsklinikum Erlangen. „Dort habe ich die Chance gesehen, durch die Forschung dem Patienten einen direkten Nutzen zu bringen, da man Forschungsergebnisse oftmals sehr schnell in die Klinik umsetzen kann und dadurch Diagnostik und Behandlung verbessern kann“, meint Schmidkonz.

Die Zeit an der Uniklinik zeigte aber auch eine weitere Leidenschaft auf: „Beim Ausbilden der MedizinstudentInnen habe ich schnell gemerkt, dass mich auch das Unterrichten und Lehren begeistert“, erzählt Schmidkonz. „Als sich nach der Habilitation dann die Chance bot, als Professor für Gesundheitswirtschaft an die OTH Amberg-Weiden zu wechseln, habe ich diese gerne genutzt.“ Neben der Möglichkeit, klinisches Wissen an die Studierenden weiterzugeben, sprach ihn dabei besonders die Möglichkeit an, im Institut für Medizintechnik der Hochschule Forschungsprojekte weiterzuführen und medizintechnische Forschung zu betreiben.

Rat für NachwuchsforscherInnen

Für seine Studierenden und andere angehende WissenschaftlerInnen, hat er einige Ratschläge parat. So brauche es viel Begeisterung und ein Fachgebiet, wo man mit „Leib und Seele dabei ist“. Schließlich benötigt Forschung große Leistungsbereitschaft und viel Zeit, auch an Wochenenden oder Feiertagen. Und ganz wichtig: Von Rückschlägen dürfe man sich nicht verunsichern lassen, denn die kommen schließlich immer wieder vor. „Wenn man merkt, hier geht’s nicht weiter, darf man sich nicht entmutigen lassen und muss stattdessen vielleicht einfach einen neuen Ansatz suchen“, betont Schmidkonz. Für ihn waren diese Vorgehensweise und der Aufwand bis jetzt jedenfalls äußerst erfolgreich.